US-Pharmakonzerne

Rezept gegen Umsatzschwund gesucht

29.04.2015, 10:05 Uhr

Big Pharma tut sich schwer mit der Entwicklung neuer Blockbuster. (Foto: カシス /Fotolia)

Big Pharma tut sich schwer mit der Entwicklung neuer Blockbuster. (Foto: カシス /Fotolia)


New York - Die US-Pharmariesen Merck & Co (MSD) und Pfizer sind weiter auf der Suche nach den nächsten ganz großen Umsatzbringern. Wie die Konzerne am Dienstag bekannt gaben, mussten sie beide im ersten Quartal einen Umsatzschwund verkraften. Mehrere einstige Topseller gaben Erlöse an die Generika-Konkurrenz ab. Dazu kommt der starke US-Dollar, der Exporte ins Ausland weniger lukrativ macht. Ein Lichtblick sind aber neue Krebstherapien, die besser angelaufen sind als erwartet. Auch Bristol-Myers Squibb (BMS) kommt mit einem Krebsmittel gut aus den Startlöchern – und lässt sich außerdem vom Dollarkurs nicht bremsen: Vor allem ein kräftiger Umsatzanstieg im Heimatmarkt bescherte dem Unternehmen ein deutliches Plus.

Pfizer schöpft allerdings Hoffnung aus einem Mittel gegen Brustkrebs: Das Medikament Ibrance legte einen stärkeren Verkaufsstart hin als von Analysten erwartet. Mittel gegen Krebs stehen bei vielen Pharmaunternehmen derzeit im Fokus, weil für die Therapien hohe Preise gezahlt werden.

BMS und MSD konkurrieren dagegen bei monoklonalen Antikörpern, die das Immunsystem dabei unterstützen sollen, selbst gegen Tumore zu kämpfen. MSD schaffte mit seinem Hautkrebsmittel Keytruda ein kräftiges Wachstum, das Analysten nicht so deutlich erwartet hatten. BMS hat gerade sein neues Medikament Opdivo auf den Markt gebracht, von dem Beobachter bereits 2017 einen Umsatz von mehr als drei Milliarden Dollar erwarten. Um diese Hoffnungen zu erfüllen, arbeitet BMS mit Novartis zusammen und testet verschiedene Kombinationstherapien.

Diesen Weg geht auch Pfizer mit der Darmstädter Merck KGaA in der Krebsforschung. Dennoch schraubte Pfizer wegen der Dollarstärke seine Prognosen für das laufende Jahr etwas herunter. Bereits im ersten Quartal waren die Einnahmen im Jahresvergleich um vier Prozent auf 10,9 Milliarden Dollar (10 Mrd. Euro) gesunken. Bei MSD ging es sogar um acht Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar runter. Der Gewinn sackte auch aufgrund von Kosten für den Konzernumbau fast um die Hälfte auf 953 Millionen Dollar ab. Beide Konzerne lagen bei wichtigen Gewinnkennzahlen aber über den Erwartungen von Analysten.

 


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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