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Remagen - Die weltweiten Ausgaben für Krebsarzneimittel einschließlich unterstützender Medikation haben im Jahr 2014 die 100 Milliarden US-Dollar-Schwelle erreicht. Dabei ist der Anteil der Onkologika an den gesamten Arzneimittelausgaben nur moderat angestiegen. Dies geht aus der neuen Studie „Developments in Cancer Treatments, Market Dynamics, Patient Access and Value: Global Oncology Trend Report“ des IMS Institute for Healthcare Informatics hervor.
„Die erhöhte Prävalenz der meisten Krebsarten, ein früher Behandlungsbeginn, neue Medikamente und bessere Ergebnisse, alle diese Faktoren tragen zur verstärkten Nachfrage nach onkologischen Therapeutika auf der ganzen Welt bei“, erklärt Murray Aitken, Senior Vice President von IMS Health und Geschäftsführer des IMS Institute for Healthcare Informatics. „Außerdem werden innovative therapeutische Klassen, Kombinationstherapien und die Verwendung von Biomarkern die Landschaft in den nächsten Jahren weiter verändern.“
Die Schlüssel-Ergebnisse des Berichts sind nach einem IMS Health-Resümee folgende: Der globale Markt für Krebsmedikamente hat im Jahr 2014 um 10,3 Prozent zugelegt und bleibt auf Wachstumskurs. In den vergangenen fünf Jahren sollen die Ausgaben gemessen an Herstellerabgabepreisen ohne Berücksichtigung von Rechnungs-Skonti, Rabatten oder Patientenzugangsprogrammen mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 6,5 Prozent auf einer konstanten Dollarbasis angestiegen sein.
USA wichtigster Markt
Dabei entfällt der Löwenanteil von zusammen 66 Prozent des Gesamtmarktes auf die USA und die fünf größten europäischen Länder, die zusammen knapp 15 Prozent des Marktes auf sich vereinigen. Auch in Pharma-Schwellenländern nehmen die Prävalenz von Krebs und der Zugang der Patienten zu Behandlungen zu. Sie kommen derzeit auf 13 Prozent der Ausgaben.
Zielgerichtete Therapien haben ihren Anteil am gesamten weltweiten Onkologie-Segment während der letzten fünf Jahre mit einem stetigen Anstieg auf mittlerweile 50 Prozent „dramatisch“ erhöht (14,6 Prozent CAGR). Zugleich schauen die Zahler und die nationalen Gesundheitssysteme bei der Beurteilung des Wertes dieser Medikamente immer genauer hin, was häufig zu einem beschränkten Zugang der Patienten führt.
Dabei vermutet IMS Health, dass Erstattungsfragen in den kommenden Jahren wahrscheinlich noch komplizierter werden. Denn einzelne Präparate und Kombinationen von onkologischen Medikamenten adressieren immer häufiger mehrere Krebsarten und die Patientengruppen und müssten demzufolge differenzierter betrachtet werden.
Die klinischen Ergebnisse inklusive der Fünf-Jahres-Überlebensraten haben sich nach der Untersuchung für die wichtigsten Krebsarten jedenfalls deutlich verbessert. Die starke Pipeline von Medikamenten in der klinischen Entwicklung, besonders von Immun-Onkologika, lässt künftig auch eine geringere Toxizität für die Patienten erhoffen. Zusätzlich könnte die therapeutische Wirksamkeit in multiplen genetischen Subpopulationen durch die Verwendung Biomarkerdaten weiter optimiert werden.
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