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APOTHEKERVERBAND WESTFALEN-LIPPE
Michels: Stagnation prägt wirtschaftliche Lage
Berlin - Die wirtschaftliche Lage der Apotheken in Westfalen-Lippe ist wie in ganz Deutschland von Stagnation, mehr Filialen und fehlender langfristiger Perspektive gekennzeichnet. Von den nur noch 2.040 (Vorjahr: 2.077) Apotheken Ende 2014 wurden bereits 425 (410) als Filialen betrieben. Jede fünfte Apotheke ist also Filialapotheke einer Hauptapotheke. So sieht die Jahresbilanz zur wirtschaftlichen Lage des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe aus.
„Die Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe ist damit im neunten Jahr ununterbrochen zurückgegangen. 14 Eröffnungen standen 51 Schließungen gegenüber. In Westfalen-Lippe gibt es nur noch 1.615 selbständige Apothekenleiter. Im Jahr 2000 waren es noch 2.256 selbstständige Apotheker“, sagte AVWL-Vorsitzender Klaus Michels. Der Umsatz der westfälischen Apotheke betrug im Jahr 2014 im Durchschnitt 1,857 (1,778) Millionen Euro. Nach Wareneinsatz, Personal- und Betriebskosten blieb ein Betriebsergebnis vor Steuern von 125.000 (123.000) Euro. Die meisten Apotheken erreichen diese Zahlen aber nicht, die sich aus der erheblichen Spreizung von Apothekenbetriebstypen ergeben.
„Eine flächendeckende und hochwertige Versorgung braucht angemessene wirtschaftliche Rahmenbedingungen“, so Michels. Für Apotheker gebe es im Gegensatz zu den anderen Heilberufen keine Regeln für eine regelmäßige Überprüfung der angemessenen Vergütung. Michels: „Sie laufen deshalb Gefahr, mit Kostensteigerungen allein gelassen und von der allgemein positiven Wirtschaftsentwicklung abgekoppelt zu werden. Kostenentwicklungen müssen zeitnah ihren Niederschlag in unserem Honorar finden, eine jährliche Überprüfung ist bei anderen Leistungserbringern eine Selbstverständlichkeit.“ Es werde immer schwieriger, Berufe in der Apotheke auch finanziell für den Nachwuchs interessant zu machen. Zwei Drittel der Apothekenleiter in Westfalen-Lippe seien 50 Jahre und älter.
Die gut 2.000 Apotheken in Westfalen-Lippe haben laut AVWL im Durchschnitt täglich 360.000 Besucher. 25.000 Botendienste werden pro Tag für Patienten ausgeführt. Rund 140 Apotheken versorgen demnach pro Nacht 2.000 Patienten. Dabei handelt es sich etwa zu gleichen Teilen um rezeptpflichtige und rezeptfreie Präparate.
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