BZgA-Umfrage

Organspende-Bereitschaft steigt wieder

02.06.2015, 09:50 Uhr

Die Bereitschaft in Deutschland zur Organspende steigt laut einer BZgA-Umfrage. (Foto: BZgA)

Die Bereitschaft in Deutschland zur Organspende steigt laut einer BZgA-Umfrage. (Foto: BZgA)


Berlin – In Deutschland steigt die Zahl der Menschen, die zu einer Organspende bereit sind. 35 Prozent der Befragten der Umfrage „Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), für die von Juli bis September 2014 rund 4000 Bürger im Alter von 14 bis 75 Jahren befragt wurden, hatten im vergangenen Jahr einen Organspendeausweis in der Tasche, wie die Behörde am Montag in Berlin mitteilte. Im Jahr zuvor waren es noch 28 Prozent und 2012 lediglich 22 Prozent.

80 Prozent der Befragten stehen einer Organ- und Gewebespende danach positiv gegenüber. 71 Prozent sind grundsätzlich damit einverstanden, dass man ihnen nach ihrem Tod Organe und Gewebe entnimmt. 2013 waren es 68 Prozent. Zu ihren Motiven zählen 64 Prozent aller Befragten, dass sie anderen Menschen helfen wollen. Für 45 Prozent ist die Entlastung ihrer Angehörigen eine wichtige Motivation. Zwölf Prozent der Befragten lehnen eine Organ- und Gewebespende ab, weil sie den Missbrauch durch Organhandel fürchten und neun Prozent aus Angst, dass medizinisch nicht mehr alles für sie getan würde, wenn ein Organspendeausweis vorliege.

Trotz der gestiegenen Bereitschaft zur Organspende „stirbt alle acht Stunden ein Mensch, weil kein passendes Organ zur Verfügung steht“, konstatierte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Viele hielten weder ihren Willen schriftlich fest, noch teilten sie ihre Entscheidung ihren Angehörigen mit. „Deshalb ist der Organspendeausweis so wichtig“, betont er – jeder solle sich informieren, bewusst entscheiden und mit der Familie darüber sprechen. „Denn diese Entscheidung kann Leben retten.“ Die aktuellen Zahlen seien ein Ansporn, ergänzte BZgA-Leiterin Dr. Heidrun Thaiss, Bürger weiterhin gut zu informieren und bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Das Transplantationsgesetz schreibt vor, dass Krankenkassen und Krankenversicherungsunternehmen ihre Versicherten alle zwei Jahre über die Organ- und Gewebespende sowie Nutzen und Möglichkeiten des Organspendeausweises zu informieren haben. Versicherte sollen dadurch motiviert werden, ihre persönliche Entscheidung zur Organ- und Gewebespende im Organspendeausweis zu dokumentieren. Zum Zeitpunkt der BZgA-Umfrage erinnerten sich 43 Prozent der Befragten, dass sie ein Informationsschreiben mit einem beigefügten Organspendeausweis erhalten haben.

Informationen zur Organspende bietet die BZgA auf www.organspende-info.de.


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1 Kommentar

Organspendebereitschaft Deutschland

von ilse schmeller am 07.09.2018 um 18:42 Uhr

ZU:
Organspendebereitschaft der Bevölkerung steigt :1999 waren es nur 11 Prozent
11.02.2001 :14 Prozent , 2014 35 Prozent, 2018 bereits 36 Prozent.Na also! Doch ein Fortschritt!
Wenn also die Angst, zu schnell als TOT und damit vorschnell als Organspender erklärt zu werden,ausgeschlossen werden könnte, wäre der Prozentsatz sicher höher. Hier wäre GENAUE Aufklärung nötig!!! U.a.in Österreich besteht das Widerspruchsgesetz bereits, in Spanien ebenfalls und hat -angeblich- größte Erfolge. Das Gegenargument, ein Widerspruchsgesetz wäre unchristlich(!) und die persönliche Freiheit beraubend, kann nur falsch sein: Man kann ja auch vorbeugend NEIN sagen.Übrigens:Die zusätzliche Regel, dass ein NEIN - Sager als Spender auch nicht als eventueller Empfänger in Frage kommt, wäre natürlich
schon eine kluge Angelegenheit - und eine GERECHTE!!!

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