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- Erkältungsboom läuft
Die starke Grippe- und Erkältungswelle zu Jahresbeginn hat in den Apotheken für einen deutlichen Umsatz- und Absatzzuwachs gesorgt. Nach aktuellen Marktdaten von IMS Health stieg der gesamte Arzneimittelumsatz im ersten Jahresdrittel um 8,4 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro. Der Absatz legte um 7,1 Prozent auf 553 Millionen Packungen zu. Im April entwickelte sich der Apothekenmarkt jedoch bereits wieder moderater.
Bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln legte der Umsatz von Januar bis Ende April um acht Prozent auf 89 Milliarden Euro zu, der Absatz wuchs langsamer um 2,3 Prozent auf 249 Millionen Packungen. Getrieben wurde der Apothekenmarkt von rezeptfreien Arzneimitteln: Der Absatz von OTC-Produkten wuchs bis Ende April um 11,5 Prozent auf 304 Millionen Packungen, der OTC-Umsatz stieg um 10,6 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.
Im April 2015 belief sich der gesamte Umsatz mit Arzneimitteln in Apotheke und Versandhandel auf 2,7 Milliarden Euro. Das Plus von sechs Prozent beruht laut IMS Health wesentlich auf patentgeschützten Präparaten. Die ausgeprägte Erkältungswelle, die den Absatz in den drei Vormonaten wachsen ließ, ist im April abgeklungen. Die Mengenentwicklung verbucht daher ein geringes Plus von einem Prozent bei gleicher Anzahl Arbeitstage wie im Vorjahresvergleichsmonat.
Der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in der Apotheke stieg im April 2015 ebenfalls um sechs Prozent auf 2,3 Milliarden Euro (ApU). Die Mengenentwicklung stagnierte bei einer „roten Null“ bei gleicher Anzahl Arbeitstage wie im Vorjahr. IMS-Hintergrundanalysen zeigen, dass aktuell innerhalb der führenden zehn Arzneimittelgruppen Stagnation und leichte Rückgänge überwiegen. Einzig Schmerzmittel und Schilddrüsenpräparate verbuchten ein nennenswertes Absatzwachstum (je +4 %).
Der OTC-Umsatz wuchs im April 2015 um vier Prozent auf 389 Millionen Euro. Auch das Mengenplus fiel mit zwei Prozent deutlich geringer aus, als in den vier Vormonaten. Im April gingen vier Prozent weniger Packungen rezeptfreie Schmerzmittel über die Apothekentheken als im Vorjahr. Auch die Abgabe von Mitteln gegen Verstopfung (-2 %), systemischen Antihistaminen (-5 %) und Schmerz- und Beruhigungsmitteln (-4 %) war im April rückläufig. Schnupfenmittel, Expektorantien ohne antiinfektive Wirkung, Mittel zur Steigerung der Immunabwehr (V03X) und Erkältungspräparate ohne antiinfektive Wirkung entwickelten sich auch in diesem Monat positiv. Die Steigerung lag im mittleren einstelligen bis niedrig zweistelligen Bereich. In den Vormonaten verbuchten diese Gruppen sogar Steigerungsraten von bis zu 95 Prozent.
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