- DAZ.online
- News
- Spektrum
- Warm-up für erste ...
Neue LAK Hessen-Präsidentin
Warm-up für erste Kammerversammlung
Heute versammeln sich die Delegierten der Landesapothekerkammer Hessen zum ersten Mal seit der Wahl der neuen Präsidentin Ursula Funke. Was Funke umtreibt, berichtet die neue Präsidentin in einem Interview mit dem „Wiesbadener Kurier“: Das sind Arzneifälschungen, „Apothekenpreise“ und Rabatte, der gestiegene Beratungsbedarf bis hin zur bislang nicht ausreichenden Berücksichtigung der Apotheker beim im E-Health-Gesetz geplanten Medikationsplan.
Seit Mitte Januar ist Funke neue Kammerpräsidentin in Hessen. „Weil ich meinen Beruf als Apothekerin gerne ausübe und voranbringen möchte“, erklärt sie im Interview ihre Motivation für das Amt. Sie agiere lieber, als dass sie reagiere. Zudem sei sie bereits zehn Jahre hauptamtliche Geschäftsführerin der Kammer gewesen und kenne daher die Arbeit. Anschließend spricht sie über die rückläufige Zahl der Apotheken in Hessen (problematisch vor allem auf dem Land) und die steigende Zahl der Beschäftigten in Apotheken (komplexere Medikationen und Rabattverträge erhöhen den Beratungsbedarf), die Substitutionsausschlussliste und Arzneifälschungen.
Zudem fordert sie, dass Apotheker beim geplanten Medikationsplan ein Wörtchen mitreden dürfen: „Wir fordern […], dass die Apotheker mit eingebunden werden und eine Medikationsanalyse erstellen, damit Wechselwirkungen schon im Vorfeld erkannt werden können.“ Schließlich seien Apotheker die Experten für Arzneimittel. Und wie für Ärzte sollte es laut Funke auch für Apotheker ein Honorar geben. Mit der eGK könnten etwa Doppelverordnungen sichtbar werden, erklärt sie weiter – der elektronische Arztbrief verspreche außerdem mehr Schnelligkeit. „Natürlich sollen die Gesundheitskarte nur autorisierte Stellen lesen können – und immer nur die Daten, die für den betroffenen Heilberuf notwendig sind“, betont sie zum Stichwort Datenschutz.
Angesprochen auf Rabatte, die in Apotheken immer häufiger würden, verweist Funke auf die seit 2004 aufgehobene Preisbindung bei nichtverschreibungspflichtigen Medikamenten. „Rabatte sind also möglich“, stellt sie klar. Viele Apotheken folgten aber auch den unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller. „Was ich nicht gut finde, sind Rabattaktionen wie ‚Nimm drei und zahle zwei‘. Ich sehe unseren Schwerpunkt mehr in der pharmazeutischen Beratung als in Discountangeboten. Arzneimittel sind beratungsintensive Artikel und keine Bonbons“, stellt sie klar.
Hier geht‘s zum Interview im „Wiesbadener Kurier“.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.