Weiterhin gute Perspektiven für Versandhandel

Während Hersteller im Versandhandel weiterhin erhebliche Potenziale sehen, sind die befragten Apotheker eher gespalten: 72 Prozent der befragten Industrieexperten glauben, dass die Bedeutung des Versandhandels weiterhin steigen wird. Wachstumstreiber bleibt der OTC-Markt. Hier erwarten 81 Prozent der Hersteller eine Steigerung der Marktanteile des Versandhandels. Gleichzeitig gehen 85 Prozent der Hersteller von einer zunehmenden Konsolidierung aus, so dass von einer steigenden Marktmacht der Online-Händler auszugehen sein wird. Apotheker hingegen erwarten nur zu 48 Prozent eine steigende Bedeutung von Internet-Apotheken. 41 Prozent rechnen mit einer Stagnation und elf Prozent glauben, dass die Bedeutung von Online-Apotheken sinkt.

Für eine knappe Mehrheit der befragten Konsumenten sind Arzneimittel zu „sensibel“, um diese im Internet zu bestellen. Trotzdem gaben 68 Prozent an, schon einmal bei einer Versandapotheke geordert zu haben. 40 Prozent der befragten Verbraucher gaben an, sich im Internet über die Preise von Arzneimitteln zu informieren und diese dann in der Apotheke vor Ort zu kaufen. 21 Prozent wählen den umgekehrten Weg, lassen sich in der Apotheke vor Ort beraten und kaufen dann die Medikamente im Internet. Die favorisierten Online-Einkaufsstätten sind nach wie vor shop-apotheke.com und docmorris.de, wobei letztere weiterhin die bekannteste Online-Apotheken-Marke unter den Konsumenten ist.

Im Ranking der leistungsfähigsten Versandapotheken aus Herstellersicht belegen wie im Vorjahr shop-apotheke.com (Note 1,9), europa-apotheek.com (2,0) und apo-rot.de (2,0) die ersten drei Plätze. Insgesamt verzeichnet der Versandhandel eine Verbesserung in der Beurteilung der Leistungsfähigkeit durch die Hersteller von der Durchschnittsnote 3,0 in 2014 auf 2,7 in 2015. Diese positive Entwicklung spiegelt sich in der Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Versandapotheken wider. „Die Versandapotheken werden zunehmend professioneller und können von der Industrie gezielt genutzt werden, um Verbraucher bzw. Patienten zu erreichen. Die Systeme der Versandhändler erlauben zusätzlich eine genaue Erfolgskontrolle der gemeinsamen Marktaktivitäten. Da können stationäre Apothekenkonzepte nicht mithalten“, folgert Tobias Brodtkorb Managing Partner von SEMPORA Consulting.