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DPHG-PRÄSIDENT LAUFER im DAZ-Interview
„Wir brauchen keine neue AAppO“
Professor Stefan Laufer, der neue Präsident der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG), hält es nicht für notwendig, die Approbationsordnung für Apotheker (AAppO) zu ändern. Er sieht in der heutigen Ausbildung ausreichend Spielräume, neue Inhalte zu vermitteln.
Laufer, der seit 1. Januar Präsident der DPhG ist und den Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie an der Uni Tübingen innehat, kann die Forderungen nach einer aktualisierten Ausbildung der Pharmazeuten nachvollziehen. Denn das Perspektivpapier der ABDA mit neuen Anforderungen an die Apotheken wie Medikationsplan, Medikationsanalyse und -management lassen Zweifel aufkommen, ob die derzeitige universitäre Ausbildung noch zeitgemäß ist. Diesen Zweifeln tritt Laufer aber energisch entgegen. Im DAZ-Interview macht er deutlich, dass die Risiken und Nebenwirkungen einer solchen Forderung „ungeheuer groß“ wären. Der DPhG-Präsident befürchtet, dass nach einer solchen offiziellen Forderung erstmal zehn Jahre lang nichts passieren würde, „außerdem bekämen wir anstatt des heutigen Staatsexamens als Abschluss ein Bachelor-Master-System – und damit wäre die einheitliche Ausbildung weg“. Er sieht dagegen innerhalb der heutigen Approbationsordnung noch viel Spielraum, etwas zu bewegen, vor allem im zweiten Ausbildungsabschnitt.
"Medikationsmanagement ohne Diagnose ist schwer realisierbar"
Die neuen Aufgaben wie Medikationsanalyse und Medikationsmanagement sieht der pharmazeutische Chemiker zudem mit gemischten Gefühlen. Die DPhG habe sich zwar schon vor zwei Jahren in einem Statement für die Medikationsanalyse und das Medikationsmanagement ausgesprochen, so Laufer im DAZ-Interview, „doch angesichts der gesundheitspolitischen Entwicklungen halte ich eine rasche Umsetzung in die pharmazeutische Praxis derzeit für noch wenig realistisch“. Und er fügte hinzu: „Solange der Apotheker die ärztliche Diagnose des Patienten nicht einsehen darf – das ist der aktuelle Stand der Dinge –, wird ein richtiges Medikationsmanagement, so wie die Apotheker es sich vorstellen, schwerlich realisierbar sein.“
"Wer außer dem Apotheker soll der Arzneimittelspezialist sein?"
Auch den vom Perspektivpapier eingeläuteten Paradigmenwechsel, wonach nicht mehr das Arzneimittel, sondern der Patient im Mittelpunkt stehen soll, möchte der pharmazeutische Chemiker Laufer differenziert betrachtet wissen: „Wenn der Apotheker nicht mehr der Spezialist für das Arzneimittel ist, wer soll es dann sein? Der Arzt ist es aufgrund seiner Ausbildung sicher nicht.“ Nur entsprechend naturwissenschaftlich ausgebildete Apotheker seien in der Lage, Patienten später kompetent und verantwortungsvoll zu beraten. „Aber“, so Laufer, „das bedeutet nicht, dass der Patient zu kurz kommt, denn eine Pharmazie ohne Patient gibt es nicht.“
"Dritten Abschnitt besser auf die Apotheke ausrichten"
Laufer könnte sich vorstellen, den Dritten Ausbildungsabschnitt besser auf die Praxisanforderungen einer Apotheke auszurichten. Aber: „Wir hatten letztes Jahr gemeinsam mit der Bundesapothekerkammer und der ABDA eine Arbeitsgruppe gebildet, um den Dritten Ausbildungsabschnitt etwas stärker qualitativ zu vereinheitlichen. Ein tolles Papier, ein tolles Konzept wurde erarbeitet. Ende 2015 wurde das Konzept der Arbeitsgruppe leider von den Kammern mehrheitlich abgelehnt mit der Begründung, die Umsetzung bedeute zu viel Aufwand und man könnte den Kolleginnen und Kollegen nicht so sehr vorschreiben, wie sie die Praktikanten ausbilden sollen.“
4 Kommentare
Laufer/Luft
von Dr Schweikert-Wehner am 15.01.2016 um 12:38 Uhr
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Das wundert mich aus diesem Munde nicht...
von Thomas Luft am 14.01.2016 um 23:05 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Artikel zu Professor Laufer Approbationsordnung
von Barbara von Dirke am 15.01.2016 um 6:41 Uhr
AW: Zustimmung!
von Holger Hennig am 15.01.2016 um 8:18 Uhr
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