Phyto-Hersteller

Bionorica trotzt dem schwachen Rubel

Berlin - 11.03.2016, 16:00 Uhr

Bionorica-Chef Popp macht blendende Geschäfte mit pflanzlichen Arzneimitteln. (Foto: Bionorica)

Bionorica-Chef Popp macht blendende Geschäfte mit pflanzlichen Arzneimitteln. (Foto: Bionorica)


Die Bionorica-Gruppe konnte 2015 ihren Umsatz um 5,1 Prozent auf 244,3 Millionen Euro steigern. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 12,8 Prozent mehr Packungen abgesetzt als 2014. Auch in Russland, Polen und China konnte der Phyto-Spezialist seine Marktstellung ausbauen.

Mit Sinupret®, Bronchipret® und Imupret N® stellen nach Unternehmensangaben die Erkältungsmittel die Wachstumstreiber bei Bionorica, aber auch Canephron N®, das gegen Harnwegsinfektionen eingesetzt wird, konnte in seinem Indikationsgebiet die führende Position im Segment der pflanzlichen Arzneimittel erringen. Für das Familienunternehmen aus Neumarkt in der Oberpfalz ein Beleg, dass die Firmenphilosophie, pflanzliche Arzneimittel mit wissenschaftlich nachgewiesener Wirkung und Qualität zu produzieren, bei Ärzten, Apothekern und Patienten ankommt. Dieses „Phytoneering“ genannte Konzept umfasst die Entwicklung eigener Heilpflanzen-Sorten, patentierte Herstellungsmethoden, neue Analyseverfahren sowie klinische Studien über Wirkung und Sicherheit der pflanzlichen Arzneimittel.  

Das von Prof. Michael Popp, dem Enkel des Firmengründers, geführte Unternehmen konnte in den vergangenen Jahren nicht nur in Deutschland, sondern auch in osteuropäischen Märkten wie Russland, der Ukraine oder Weißrussland die Marktführerschaft im Phytopharmazie-Segment übernehmen. Die über 1500 Mitarbeiter konnten 2015 einen Umsatz von 244,3 Millionen Euro (+ 5,1 Prozent) erzielen. Um die negativen Wechselkurseffekte des Rubels bereinigt, beträgt das Plus sogar elf Prozent.

Internationale Expansion

Trotz der anhaltenden Rezension, der Rubelkrise und der politisch schwierigen Verhältnisse hält Bionorica auch am Bau eines eigenen Werkes in Russland fest. In der westrussischen Industriestadt Woronesch (rund 500 km südlich von Moskau) soll eine Produktionsstätte errichtet werden, um Kapazitäten auszubauen und Zoll- und Transportkostenvorteile erzielen zu können.

Der Absatz der Bionorica-Produkte stieg auch in Polen (+ 13 Prozent) und China, wo sogar 30 Prozent mehr Packungen als 2014 verkauft werden konnten. Nach dem Markteintritt in Indien 2015 ist für dieses Jahr geplant, in Brasilien und Mexiko eigene Repräsentanzen zu eröffnen.

Hoffnungsträger Cannabis

Neben dem neuen Sinupret® extract, das im vergangenen Jahr in acht EU-Staaten eingeführt wurde und bis Ende 2018 in 16 weitere Länder kommen soll, setzt Bionorica für die Zukunft auch auf Cannabis-Wirkstoffe – obwohl es mit der angekündigten Einführung eines Cannabis-Fertigarzneimittels erst einmal nicht geklappt hat. Nun hofft man auf den Gesetzentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium, der die Erstattungs- und Verschreibungsfähigkeit von Cannabis bzw. seiner Wirkstoffe für chronisch Kranke erleichtern soll. Durch die Übernahme des Dronabinol-Herstellers THC-Pharm vor zwei Jahren und die Forschungen zu Cannabidiol sieht man sich auf dem Gebiet der Cannabis-Inhaltsstoffe in einer führenden Position.  


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