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Pharmaziestudenten der Universität Halle fürchten um die Qualität des Studiengangs an ihrer Hochschule. Sowohl räumlich als auch personell ist das Pharmazeutische Institut den hohen Studentenzahlen nicht gewachsen. Die Professur für Pharmakologie ist seit Jahren unbesetzt.
„Eine Vorlesung auf den Treppenstufen sitzend zu verfolgen, ist wenig motivationsfördernd”, bringt Susanne Liebold von der Fachschaft Pharmazie der Martin-Luther-Universität in Halle ihr Anliegen vor. Die Pharmaziestudentin sieht nicht nur die beengten Verhältnisse im Hörsaal, sondern insbesondere auch bei den Laborpraktika problematisch. In einem Gespräch am 18. Mai 2016 bekamen die Pharmaziestudenten aus Halle nun die Möglichkeit, ihre Sorgen mit Vertretern der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt zu diskutieren.
Ausbildungsqualität darf nicht leiden
Schon häufiger hatten Studenten wegen der Missverhältnisse zwischen räumlichen Bedingungen, den aktuellen Kapazitäten in der Lehre und den dafür wohl relativ zu hohen Studentenzahlen beim Rektorat der Universität vorgesprochen. Ihr Einsatz blieb bislang ohne Erfolg.
Aus Sicht der Kammer und im Interesse des Apothekerberufs sind die hohen Immatrikulationszahlen von 187 Studenten fraglos erfreulich. Auch reflektieren sie die ungebrochene Attraktivität des Pharmaziestudiums in Halle und das Interesse am Apothekerberuf. Kammervertreter und betroffene Pharmaziestudenten sind sich aber auch einig, dass sich eine solche Entwicklung nicht negativ auf die Qualität in der Ausbildung zum Apotheker auswirken dürfe.
Wir sind immer wieder überrascht und erfreut, wie zielführend und organisiert
sich der junge akademische Nachwuchs für die Ausbildung engagiert.
Gemeinsam gute Rahmenbedingungen schaffen
Die Kammer unterstützt die Pharmaziestudenten in ihrem Anliegen. Künftig wolle man auch bei Informationsveranstaltungen und Themen wie Praktikumsbörsen für Pharmaziestudenten stringenter zusammenarbeiten. Diesen Herbst steht beispielsweise das bundesweite Treffen der Fachschaften Pharmazie in Halle an. Auch hier hat Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Landesapothekerkammer Sachsen-Anhalt, die Unterstützung seitens des Berufsstands zugesagt.
Fusion mit Leipzig überhaupt machbar?
Erst am 28. April 2016 hatten Leipziger Pharmaziestudenten sich für die Erhaltung dieses Studiengangs in Leipzig eingesetzt und gegen die Zusammenführung der Studienorte Leipzig und Halle demonstriert. Nachdem die Hochschule 2011 aus finanziellen Gründen beschlossen hatte, den pharmazeutischen Studiengang in Leipzig aufzugeben, sucht die Universität nach gangbaren Optionen für die Weiterführung der pharmazeutischen Ausbildung. Unter anderem war die „Auslagerung” der Studenten an die Martin-Luther-Universität in Halle im Gespräch. Diese Umsetzung dürfte sich aufgrund der ohnehin knappen Kapazitäten dort, allerdings schwierig gestalten.
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