Großbritannien

Apotheker sollen 200.000 Benzodiazepin-Packungen geschmuggelt haben

Berlin - 22.12.2016, 11:30 Uhr

Britische Arzneimittelbehörde MHRA: Großes Arzneimittel-Schmuggel-Netzwerk aufgedeckt. (Foto: fotolia / Schlierner)

Britische Arzneimittelbehörde MHRA: Großes Arzneimittel-Schmuggel-Netzwerk aufgedeckt. (Foto: fotolia / Schlierner)


Die britische Arzneimittelbehörde hat eigenen Angaben zufolge ein großes Arzneimittel-Schmuggel-Netzwerk aufgedeckt. Mehrere Apotheker und Großhändler werden verdächtigt, verschiedene Benzodiazepine und Hypnotika in den kriminellen Graumarkt eingeschleust zu haben.

Die britische Arzneimittelbehörde MHRA teilte mit, dass sie mehrere Hinweise von schottischen und irischen Ermittlungsbehörden in diesem Zusammenhang erhalten hatte. Nachdem eigene Ermittlungen angestrengt worden seien, konnte festgestellt werden, dass eine „signifikante“ Menge von Benzodiazepinen und weiteren Anxiolytika und Hypnotika aus der Lieferkette „entwendet“ worden seien.

Zwei Apotheker aus der Region Yorkshire hat die Behörde umgehend festnehmen lassen. Laut MHRA sollen die beiden Pharmazeuten zuletzt mehr als 200.000 Packungen Benzodiazepin-haltiger Arzneimittel eingekauft haben, wobei davon nur ein „sehr kleiner Teil“ abgegeben worden sei. Gegen die Apotheker gibt es nun verschiedene Tatvorwürfe, darunter sind der Behörde zufolge der illegale Besitz von Betäubungsmitteln und die Absicht des illegalen Inverkehrbringens von Betäubungsmitteln.

Doch das Verfahren beschränkt sich nicht nur auf diese beiden Pharmazeuten. „Unsere Ermittlungen zeigen, dass es in diesem Bereich ein extensives Kriminalitätsnetzwerk gibt, in dem ganze Firmen wie etwa Großhändler und auch eine kleinere Anzahl von Apotheken beteiligt sind“, erklärte die MHRA.

Medienberichten zufolge handelt es sich bei allen geschmuggelten Packungen um reguläre Produkte aus dem Vereinigten Königreich, die aus der britischen Lieferkette abgeleitet worden seien. Es gebe derzeit allerdings keine Hinweise darauf, dass die Ableitung dieser Packungen in den Graumarkt Lieferengpässe im Vereinigten Königreich zur Folge hätten.


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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