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Pharmakonzerne
Mehr Nettogewinn und weniger Umsatz für Novartis
Der Pharmakonzern Novartis hat im zweiten Quartal von Verkaufsgewinnen profitiert und seinen Nettogewinn gesteigert. Der Umsatz hingegen sank um 2 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar. Bereinigt um Währungseffekte seien die Erlöse stabil geblieben, heißt es. Einbußen bedingt durch generische Konkurrenz konnten durch Innovationen ausgeglichen werden.
Novartis hat am heutigen Dienstag seine Zahlen für das zweite Quartal 2017 bekannt gegeben. Demnach konnte das Unternehmen seinen Nettogewinn um 10 Prozent auf knapp 2 Milliarden US-Dollar erhöhen. Verkaufsgewinne sowie geringere Abschreibungen wirkten sich positiv aus, heißt es. Das operative Kernergebnis sank hingegen aufgrund negativer Wechselkurseffekte um 3 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Währungsbereinigt wäre das Ergebnis stabil geblieben.
Der Umsatz sank um 2 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar, auch hier wirkten sich Währungseffekte negativ aus. Bereinigt blieben die Erlöse unverändert. Zwar drückten die generische Konkurrenz und sinkende Preise aufs Geschäft, vor allem beim früheren Blockbuster Imatinib (Glivec®). Das habe man aber mit Innovationen wie dem Psoriasis-Antikörper Secukinumab (Cosentyx®) kompensieren können, so Novartis. Und auch das ehemalige Problemkind Entresto® (Sacubitril / Valsartan) nimmt langsam Fahrt auf. Nach einer schleppenden Markteinführung konnte das Arzneimittel gegen Herzinsuffizienz seine Umsätze deutlich steigern - auf 110 Millionen Dollar. An der Prognose, mit dem Herzmittel im laufenden Jahr 500 Millionen Dollar umzusetzen, hielt Novartis fest.
Biosimilars in der Pipeline
Das Schweizer Unternehmen verwies auch auf seine Pipeline, die derzeit mehr als 200 Projekte in der klinischen Entwicklung hat. So wurden zum Beispiel Biosimilars der Tochter Sandoz zu Etanercept (Erelzi®) und Rituximab (Rixathon®) vor Kurzem in der EU zugelassen, Adalimumab- und Infliximab-Nachahmer befinden sich im Zulassungsverfahren der EMA. Weitere Arzneimittel zeigten Erfolg in klinischen Prüfungen, so der Interleukin-1β-Antikörper Canakinumab (ACZ885), der das kardiovaskuläre Risiko nach einem überstandenen Herzinfarkt senken konnte.
Dagegen leidet die Generikasparte Sandoz weiter unter Preisdruck, insbesondere in den USA. Steigende Volumen konnten die fallenden Preise nicht ausgleichen, der Umsatz sank um 5 Prozent, das operative Ergebnis sogar um 13 Prozent. Der Preisdruck dürfte dabei anhalten, sagte der Vorstandsvorsitzende Jimenez in einer Telefonkonferenz.
Die Augensparte Alcon entwickelte sich besser als erwartet und
konnte die Umsätze leicht steigern. Allerdings schreibt der Bereich
weiterhin Verluste. Die Umsatzprognose für das laufende Jahr wurde
daher leicht angehoben.
Novartis prüft derzeit „alle Optionen“ für das
Geschäft. Bis Ende 2017 soll eine Entscheidung gefällt
werden.
Die Jahresprognose bekräftigte Novartis. Währungsbereinigt sollen die Erlöse weitgehend auf Vorjahresniveau bleiben. Beim operativen Kernergebnis erwartet der Konzern ebenfalls wechselkursbereinigt eine Entwicklung auf Vorjahresniveau oder einen Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
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