Forschung

Kürzungen gefährden den Kampf gegen HIV 

Paris / Stuttgart - 24.07.2017, 09:40 Uhr

HIV-Forscher warnen USA und andere Geldgeber vor Kürzungen. (Foto: picture alliance/Shotshop)

HIV-Forscher warnen USA und andere Geldgeber vor Kürzungen. (Foto: picture alliance/Shotshop)


Internationale HIV-Forscher haben zum Auftakt einer wissenschaftlichen Konferenz in Paris die USA und andere internationale Geldgeber aufgerufen, den Kampf gegen den Aids-Erreger ausreichend zu finanzieren. Es gebe im Weißen Haus Überlegungen für Kürzungen, die das Vorgehen gegen die Epidemie gefährden könnten. Die Internationale Aids-Gesellschaft versammelt bis Mittwoch rund 6000 Spezialisten in der französischen Hauptstadt. 

Ohne Forschung könne die HIV-Epidemie nicht besiegt werden. Denn wissenschaftliche Erkenntnisse seien in den vergangenen 30 Jahren die Basis im Kampf gegen das HI-Virus gewesen, das die Immunschwächekrankheit Aids verursacht. Das erklärten internationale HIV-Forscher am gestrigen Sonntag. Doch die Wissenschaftler sorgen sich um ausreichende Finanzierung. Es gebe im Weißen Haus Überlegungen für Kürzungen, die das Vorgehen gegen die Epidemie gefährden könnten. Das sagte die Vorsitzende der Internationalen Aids-Gesellschaft (IAS), Linda-Gail Bekker. Die USA sind laut der Aids-Gesellschaft der weltweit größte Geldgeber.

Daher haben die Wissenschaftler vor Beginn des Treffens eine „Pariser Erklärung“ veröffentlicht, in der eine ausreichende Finanzierung gefordert wird. Ohne Forschung könne die Epidemie nicht besiegt werden. „Wir können ohne ein entschlossenes Engagement zur Forschung nicht ehrgeizige internationale Ziele erreichen, lebenslange Behandlung für die mit HIV lebenden 37 Millionen Menschen anbieten und die Epidemie eindämmen.“

Mittlerweile werden zwar mehr als die Hälfte der weltweit 36,7 Millionen HIV-Infizierten demnach mit antiretroviralen Medikamenten behandelt. Außerdem hat sich laut UN-Zahlen die Zahl der Todesfälle seit 2005 auf nun noch eine Million im Jahr halbiert. Laut UNAids-Direktor Michel Sidibé gebe es aber noch viel zu tun. In Osteuropa und Zentralasien sei beispielsweise die Zahl der HIV-Infektionen in den vergangenen Jahren angestiegen, erklärte er. 


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