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Stada
Scheitert die Übernahme an Ärzten und Apothekern?
Am 16. August endet die Annahmefrist für das Übernahmeangebot der Finanzinvestoren Bain und Cinven für Stada. Die notwendige Annahmequote von 63 Prozent ist nach Angabe der Investoren erst knapp über die Hälfte erreicht. Anscheinend üben sich vor allem die Privatanleger, unter den sich auch viele Apotheker befinden, in Zurückhaltung.
Die angepeilte milliardenschwere Übernahme des Arzneimittelherstellers Stada droht auch im zweiten Anlauf zu platzen. Kurz vor Ablauf der Frist für das Angebot der Finanzinvestoren Bain und Cinven zögern die Stada-Aktionäre weiter. Bis Freitagabend wurden ihnen erst gut 34 Prozent der Stada-Aktien angedient, teilten die beiden Kaufinteressenten am Montag mit. Damit die Übernahme gelingt, muss bis Mittwochabend eine Annahmequote von 63 Prozent erreicht werden.
Grund für die Zwischenbilanz ist auch die Zurückhaltung von Privatanlegern, die rund ein Viertel an Stada halten. Darunter sind viele Ärzte und Apotheker, die einen Verkauf kritisch sehen. Eine Online-Kampagne für die Übernahme und ein warnender Brief von Firmenchef Engelbert Willink an die Aktionäre droht im Sande zu verlaufen. Er halte das Scheitern der Übernahme für die schlechtere Option, hieß es in dem Schreiben. Zwar ließe sich der Arzneimittelhersteller auch in Unabhängigkeit weiterentwickeln, doch inzwischen gehöre etwa die Hälfte von Stada „kurzfristig orientierten Hedgefonds und aktivistischen Investoren“, deren Absichten unbekannt seien. Im Falle eines erneuten Scheiterns könnten „deutlich kurzfristigere Zukunftsszenarien in den Vordergrund rücken“, warnte Willink, etwa „eine mögliche feindliche Übernahme oder eine nachfolgende Zerschlagung des Unternehmens“.
Deutlich weniger Kleinaktionäre als im ersten Anlauf hätten bisher ihre Anteile angedient, sagte ein Stada-Sprecher am Montag. Damit haben sich Aussagen von vor zehn Tagen, in denen die Hedgefonds als Unsicherheitsfaktor ausgemacht wurden, offenbar nicht bewahrheitet. „Der Ball liegt nun im Feld der Hedgefonds“, so der Stada-Sprecher.
Hedgefonds hatten sich im ersten Anlauf verspekuliert
Diese halten nach früheren Angaben etwa 50 Prozent der Anteile an dem Pharmakonzern und hatten sich im ersten Anlauf in der Hoffnung auf ein noch höheres Angebot verspekuliert. Da die Hedgefonds nicht genug Papiere angedient hatten, war die 5,3 Milliarden Euro schwere Übernahme des MDax-Konzerns im Juni gescheitert.
Bain und Cinven, die die Geschäfte von Stada mit Generika und rezeptfreien Arzneimitteln internationalisieren wollen, haben inzwischen eine verbesserte Offerte von 66,25 Euro je Aktie auf den Tisch gelegt und die Mindestannahmeschwelle auf 63 Prozent gesenkt. Die Angebotsfrist endet am 16. August.
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