Kurz vor Fristende

Stada-Beirat wirbt für Übernahme

Bad Vilbel - 15.08.2017, 16:50 Uhr

Am 16. August endet die Frist für die Annahme des Angebots für die Übernahme. (Foto: xtock / Fotolia) 

Am 16. August endet die Frist für die Annahme des Angebots für die Übernahme. (Foto: xtock / Fotolia) 


Nach dem Vorstandsvorsitzenden der Stada erklärt nun auch der Beirat, dass er ein Scheitern der Übernahme für die schlechtere Option hält. Er wirbt dafür, das Angebot von Bain und Cinven anzunehmen. Am morgigen Mittwoch läuft die Annahmefrist ab.  Am Montag waren gerade einmal 42,94 Prozent der Stada-Aktien angedient, erreicht werden müssen 63 Prozent. 

Der Arzneimittelhersteller Stada  will das milliardenschwere Kauf-Angebot der Finanzinvestoren Bain und Cinven mit allen Mitteln zum Erfolg bringen. Kurz vor Ablauf der Angebotsfrist am 16. August wandte sich zum ersten Mal der Beirat des Pharmaherstellers an die Aktionäre, denn auch der zweite Versuch droht zu platzen. Bislang hielten sich die Aktionäre nämlich weiter zurück. Im ersten Anlauf war eine Übernahme durch die Finanzinvestoren gescheitert, worauf diese ihr Gebot erhöhten und die Annahmeschwelle senkten.

Man habe sich „in einem offenen Dialog mit Vorstand, Bain Capital und Cinven persönlich davon überzeugen“ können, „dass es sich bei den Bietern um finanzstarke und verlässliche Partner mit umfangreicher Erfahrung im Gesundheits- und Pharmasektor handelt“, schreiben Beiratschef Thomas Meyer und Vize Frank Leu in einem Brief an die Aktionäre. „Ist Nichtstun eine Option? Nein!“  Ein Scheitern der Übernahme sei die deutlich schlechtere Option. Der Beirat sieht bei einem erneuten Scheitern die Gefahr einer „Zerschlagung“.

Bis Montag knapp 43 Prozent 

Bislang müssen aber die beiden Finanzinvestoren weiter um ihre geplante Übernahme des Herstellers von Arzneimitteln wie etwa Grippostad und der Sonnenschutzcreme Ladival zittern. Bis Montag um 18.00 Uhr wurden gerade einmal 42,94 Prozent der Stada-Aktien angedient, wie Bain und Cinven am Dienstag mitteilten. Damit die Übernahme gelingt, muss bis Mittwochabend eine Annahmequote von 63 Prozent erreicht werden.

Eine Online-Kampagne für die Übernahme und ein warnender Brief von Firmenchef Engelbert Willink an die Aktionäre drohen im Sande zu verlaufen. Deutlich weniger Kleinaktionäre als im ersten Anlauf hätten bisher ihre Anteile angedient, hatte ein Stada-Sprecher am Montag gesagt. Rund ein Viertel an Stada halten Privatanleger, darunter sind viele Ärzte und Apotheker, die einen Verkauf kritisch sehen. Daher kommt es nun auf die Hedgefonds an. Diese halten nach früheren Angaben etwa 50 Prozent der Anteile an dem Pharmakonzern und hatten sich im ersten Anlauf in der Hoffnung auf ein noch höheres Angebot verspekuliert. Da die Hedgefonds nicht genug Papiere angedient hatten, war die 5,3 Milliarden Euro schwere Übernahme des MDax  Konzerns im Juni gescheitert. 


dpa-afx / jb
redaktion@daz.online


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