Umfrageergebnis

Deutsche blicken skeptisch ins Corona-Jahr 2021

Berlin - 30.12.2020, 15:30 Uhr

Dass sich die Menschen in Deutschland im Jahr 2021 wieder völlig frei ohne Mund-Nasen-Schutz bewegen können, glauben nur die wenigsten Bürger. (Foto: imago images / Steinach)

Dass sich die Menschen in Deutschland im Jahr 2021 wieder völlig frei ohne Mund-Nasen-Schutz bewegen können, glauben nur die wenigsten Bürger. (Foto: imago images / Steinach)


Mehr als 30.000 Tote, wochenlanger Lockdown, Konjunktureinbruch: Die Corona-Pandemie hat Deutschland in diesem Jahr schwer zugesetzt. Kann also eigentlich nur besser werden. Den meisten Deutschen fällt der Optimismus mit Blick auf das nächste Jahr trotzdem schwer.

Die Deutschen sehen der weiteren Entwicklung der Coronakrise im kommenden Jahr überwiegend skeptisch entgegen. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur glaubt nur jeder Vierte (26 Prozent), dass die Pandemie 2021 weitgehend überwunden wird. Zwei Drittel meinen dagegen, dass das gefährliche Virus das Leben der Menschen in Deutschland noch das ganze Jahr über beeinträchtigen wird. 22 Prozent erwarten sogar eine starke Beeinträchtigung.

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Die Pandemie hatte Deutschland vor knapp einem Jahr erreicht. Die erste Infektion war am 27. Januar in Bayern bekannt geworden. Seitdem haben sich mehr als 1,6 Millionen Menschen angesteckt, mehr als 30.000 sind gestorben. Der Konjunktureinbruch infolge der Pandemie hat viele Menschen in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht. Hoffnung gibt allerdings der Beginn der größten Impfaktion in der Geschichte Deutschlands am vergangenen Sonntag. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte zum Impfstart: „Der Herbst und der Winter und auch das Weihnachten des kommenden Jahres, sollen nicht mehr im Zeichen dieser Pandemie stehen.“

Viele Menschen in Deutschland scheinen aber noch nicht so recht an die Erlösung vom Coronavirus zu glauben. Eine komplette Rückkehr zur Normalität erwartetet laut YouGov-Umfrage kaum jemand.

YouGov befragte zwischen dem 21. und 23. Dezember 2.035 Personen – zu einem Zeitpunkt, als der Impfstart in Deutschland am 27. Dezember schon feststand. Der Beginn der Kampagne ist von vielen Politikern als möglicher Wendepunkt, als Anfang vom Ende der Pandemie kommentiert worden. Eine eindeutige Prognose wagt aber kaum jemand. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) sagte kürzlich in einem „Bild“-Interview: „Ich glaube, dass die Pandemie 2021 schrittweise ihren Schrecken verliert. Aber wie weit wir wirklich kommen, kann keiner sagen.“

Das sind die konkreten Ergebnisse der Umfrage

Dass die Schutzmasken ganz aus dem Alltag verschwinden, glauben nur 9 Prozent der Befragten. 84 Prozent rechnen dagegen damit, dass Mund und Nase bis Ende Jahres zumindest an einigen öffentlichen Orten bedeckt bleiben müssen. Derzeit besteht die Maskenpflicht unter anderem in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Nur jeder Fünfte (20 Prozent) rechnet damit, dass vor Ende des Jahres 2021 wieder Spiele der Fußball-Bundesliga vor vollen Rängen stattfinden werden. Eine klare Mehrheit von 54 Prozent glaubt nicht daran.

Dass Kinos, Theater und Konzertsäle wieder ohne Einschränkungen bei Besucherzahlen oder Hygieneregeln besucht werden können, erwarten sogar nur 7 Prozent der Befragten. 72 Prozent rechnen allerdings damit, dass die Kultureinrichtungen unter gewissen Auflagen im Laufe des Jahres öffnen können. 12 Prozent meinen, sie bleiben zu.

Nur jeder Zehnte (9 Prozent) glaubt daran, dass man im Sommer wieder überall Urlaub machen kann. 77 Prozent sehen das nicht kommen. Zurzeit hat die Bundesregierung knapp 150 von rund 200 Ländern weltweit als Risikogebiete eingestuft und warnt vor Reisen dorthin. Das bedeutet zwar kein Reiseverbot, soll aber eine möglichst große abschreckende Wirkung auf Touristen haben.

Was die wirtschaftliche Situation angeht, wird das kommende Jahr etwas schlechter eingeschätzt als das laufende. 30 Prozent der Befragten sagen, sie hätten 2020 wirtschaftliche Verluste erlitten. Für das kommende Jahr befürchten das sogar 35 Prozent. 52 Prozent glauben dagegen nicht, dass es ihnen materiell schlechter gehen wird.



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