DAZ.online-Umfrage

Grippeimpfstoff-Bestellung: Wie viel Risiko wagen die Apotheken?

Berlin - 17.02.2021, 07:00 Uhr

Ob die Grippeimpfung in der kommenden Saison ähnlich gefragt sein wird wie in der aktuellen? Für die Bestellung kommt erschwerend hinzu, dass mit Efluelda ein Hochdosis-Impfstoff speziell für Senior:innen auf dem Markt sein wird, der rund dreimal so viel kostet. (s / Foto: Schelbert)

Ob die Grippeimpfung in der kommenden Saison ähnlich gefragt sein wird wie in der aktuellen? Für die Bestellung kommt erschwerend hinzu, dass mit Efluelda ein Hochdosis-Impfstoff speziell für Senior:innen auf dem Markt sein wird, der rund dreimal so viel kostet. (s / Foto: Schelbert)


Vorbestellungen der Praxen plus X – so setzt sich die jährliche Order der Apotheken bei Grippeimpfstoffen zusammen. Bereits jetzt müssen sich die Betriebe entscheiden, wie groß X für die Grippesaison 2021/22 ausfallen soll. Dabei sind sie mit deutlich mehr Unsicherheiten konfrontiert als üblich. DAZ.online möchte wissen, wie sich dies auf das Bestellverhalten der Apotheken auswirkt. Machen Sie mit bei unserer Umfrage!

Wie in jedem Jahr steht auch derzeit wieder die Bestellung der Grippeimpfstoffe in den Apotheken auf der Tagesordnung. Doch in diesem Jahr scheint der Bedarf für die kommende Saison so schwer abzuschätzen wie selten. Dazu tragen mehrere Faktoren bei.

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So hat die Coronakrise die Bevölkerung merklich für den Stellenwert einer Grippeimpfung sensibilisiert: Nach Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) lag die Zahl der bereits im September 2020 verimpften Dosen bei stattlichen 1,8 Millionen. Das entspricht einem Anstieg von 165 Prozent bezogen auf den Vorjahreszeitraum. Und auch mit Blick auf das vierte Quartal 2020 übertraf die Nachfrage demnach jene aus den vergangenen Jahren deutlich.

Was die Organisation betrifft, war dagegen keine Verbesserung spürbar: Während es zunächst im Oktober und November zu Lieferengpässen kam, drohen jetzt nach Schätzungen des Apothekerverbands Nordrhein etwa eine Million Impfstoffdosen in den Kühlschränken der Apotheken zu verfallen. Das bedeute einen wirtschaftlichen Schaden von etwa 10 Millionen Euro, wie der Verband kürzlich informierte.

Hohes wirtschaftliches Risiko

Ob die Grippeimpfung in der kommenden Saison ähnlich gefragt sein wird wie in der aktuellen, bleibt abzuwarten. Für die Bestellung erschwerend kommt hinzu, dass mit Efluelda dann ein Hochdosis-Impfstoff speziell für Senior:innen auf dem Markt sein wird, der rund dreimal so viel kostet wie die bisher handelsüblichen Vakzinen – und mit dem Preis steigt naturgemäß auch das wirtschaftliche Risiko für die Apotheken bei der Beschaffung. Auch ob die Ärzt:innen das neue Präparat im großen Stil verordnen werden oder auf Altbewährtes setzen, bleibt abzuwarten.

Wie gehen die Apotheken mit dieser Situation um? Wagen sie es, sich auf den möglicherweise nachhaltig gestiegenen Bedarf einzustellen, oder scheuen sie die finanziellen Einbußen, die bei massenhaftem Verfall von Impfdosen im Betrieb drohen – auch vor dem Hintergrund der eher spärlichen Vergütung für die Beschaffung? Machen Sie mit bei der DAZ.online-Umfrage.


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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