Apokix-Umfrage

DAT: Richtige Themen, wenig zufriedenstellende Ergebnisse

Berlin - 25.10.2021, 07:00 Uhr

Apothekenleiter:innen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage derzeit so gut wie seit langem nicht mehr. (x / Foto: Syda Productions / AdobeStock)

Apothekenleiter:innen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage derzeit so gut wie seit langem nicht mehr. (x / Foto: Syda Productions / AdobeStock)


Die allmonatlich durchgeführte Apokix-Umfrage zeigt: Die Apothekenleiter:innen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage derzeit so gut wie seit langem nicht mehr. Und immer mehr wagen auch einen positiven Ausblick in die Zukunft. Mit den Ergebnissen der Bundestagswahl sind allerdings die wenigsten zufrieden. Und auch die Berufspolitik enttäuscht offenbar viele von ihnen.

Die frohe Botschaft vorweg: Rund 40 Prozent der rund 140 Apokix-Teilnehmer:innen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage im Oktober positiv. Etwa ebenso viele empfinden sie als „neutral“, nur 20 Prozent werten sie „eher“ oder „sehr“ negativ. Damit verstetigt sich der Trend nach oben, der Index kletterte auf 118,8 Punkte. Auch wenn 100 Punkte „nur“ eine insgesamt ausgeglichene Stimmung markieren, ist dieser Wert bemerkenswert: Der Höchststand der Bewertung der aktuellen Lage lag bei 120,2 Punkten – und zwar im November 2013. Gegenüber dem Oktober 2020 ist der aktuelle Index um 53 Punkte gestiegen. Auch die Erwartungen an die Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten hellen sich weiter auf. Hier liegt der Index nunmehr bei fast 80 Punkten. Damit bewegt er sich weiterhin deutlich unter dem neutralen Durchschnitt, aber immerhin 23 Punkte über dem Wert von vor einem Jahr.

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Hinter der positiven Entwicklung könnten die bereits seit Juni wieder deutlich gestiegenen Kundenzahlen stehen. Auch digitale Impfzertifikate sind weiterhin in den allermeisten Apotheken häufig nachgefragt (89 Prozent). Genesenenzertifikate werden seltener ausgestellt, aber immerhin noch 30 Prozent der Apokix-Teilnehmer geben an, sie würden (sehr) häufig nachgefragt. Das Geschäft mit den COVID-19-Impfstoffen sieht dagegen nur jeder fünfte Teilnehmende als lukratives Zusatzgeschäft. Rund drei Viertel werten es als Mehraufwand. Allerdings: Bei ebenso vielen verläuft die Belieferung trotzdem reibungslos. 

(Quelle: IFH Köln)

Die Frage des Monats Oktober rankte sich um den Deutschen Apothekertag (DAT), der im September in Düsseldorf stattgefunden hatte. Die Hälfte der Apokix-Teilnehmer hat die Berichterstattung zu dieser berufspolitisch bedeutsamen Veranstaltung gar nicht verfolgt, 38 Prozent sporadisch und nur 12 Prozent intensiv. Eine Meinung zu den Ergebnissen gibt es dennoch: Knapp 30 Prozent sind mit diesen zufrieden, die übrigen jedoch nicht.

Dabei fanden 63 Prozent, dass durchaus die richtigen Themen beleuchtet wurden. 34 Prozent stimmten allerdings der Aussage zu, der DAT interessiere sie nicht, weil er keine Auswirkungen auf ihren Apothekenalltag habe. Gut finden rund drei Viertel der Befragten, dass sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einer Diskussion mit den Apothekern gestellt hat. 94 Prozent begrüßen zudem die Zustimmung zu einem Antrag, der das Ziel verfolgt, das Pharmaziestudium zu reformieren und die Approbationsordnung zu novellieren, um den Apothekerberuf attraktiver zu machen. 88 Prozent sind der Meinung, dass der DAT viele politische Fragen rund um die Einführung des E-Rezepts offengelassen hat.

Klare Präferenz für Jamaika-Koalition 

Abschließend wurde nach der Zufriedenheit mit dem Ergebnis der Bundestagswahl gefragt: Hier erklären nur 19 Prozent, dass sie zufrieden seien. 53 sind „eher weniger“ und 28 Prozent „gar nicht“ zufrieden. Auch wenn in der Realität alle Zeichen auf eine Ampel-Koalition weisen – die Apokix-Teilnehmer:innen würden zu 58 Prozent eine Jamaika-Koalition aus CDU, SPD und FDP befürworten. Nur 26 Prozent präferieren die Ampel.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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