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Cross-sektionale Beobachtungsstudie
Beruflicher Stress und Aufschub des Toilettengangs können Verstopfungen begünstigen
Wie wurden die Daten erhoben?
An die Belegschaft einer spanischen Klinik (4466 Mitarbeiter) wurden nach dem Zufallsprinzip 910 Fragebögen verteilt. Sie waren anonym auszufüllen.
415 Mitarbeiter (45,6 Prozent) leiteten die Bögen so zurück, dass sie ausgewertet werden konnten. Der männliche Anteil lag bei 119 Personen (28,7 Prozent), der weibliche bei 296 (71,3 Prozent). Das Durchschnittsalter betrug 43,8 +/- 11,9 Jahre.
Anzahl | Anteil | ||
---|---|---|---|
Altersgruppe [in Jahren] | 20 - 30 | 90 | 21,7 % |
31 - 40 | 67 | 16,1 % | |
41 - 50 | 117 | 28,2 % | |
51 - 60 | 114 | 27,5 % | |
61 - 70 | 27 | 6,5 % | |
Geschlecht | Männer | 119 | 28,7 % |
Frauen | 296 | 71,3% |
Faktor Geschlecht: Deutlich mehr Frauen berichteten von Verstopfung
Insgesamt gaben 100 Teilnehmer (24,1 Prozent) an, sie würden sich verstopft fühlen. Während das Alter keine nennenswerte Rolle spielte, wurden Unterschiede hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Verteilung offenkundig: Signifikant mehr Frauen als Männer gaben an, unter Verstopfung zu leiden (31,8 gegenüber fünf Prozent; p<0,001).
Die Dauer der Beschwerden betrug im Durchschnitt 113 +/- 66 Monate.
Obstipation: Gute Übereinstimmung von Selbsteinschätzung und Rom-III-Kriterien
Im Jahr 2006 wurden die so genannten Rom-III-Kriterien definiert und so eine einheitliche Diagnose einer chronischen Obstipation ermöglicht. Auch in der vorliegenden Erhebung waren diese Kriterien Teil des Fragebogens.
Es zeigte sich, dass jedes der aufgeführten Rom-III-Kriterien häufiger von Frauen als von Männern erfüllt wurde. Frauen erfüllten auch häufiger zwei der Rom-III-Kriterien als dies bei Männern der Fall war (32,1 Prozent gegenüber 12,6 Prozent).
Generell fand sich ein guter Zusammenhang zwischen den Rom-III-Kriterien und der getroffenen Selbsteinschätzung: Verstopft fühlten sich die Befragten vorwiegend dann, wenn zwei oder mehr der Rom-III-Kriterien auf sie zutrafen (p<0,001).
Abführmittel: Mehr Frauen als Männer verwenden Abführmittel
Auch zum Thema Abführmittel und Verdauungshilfen wurden die Teilnehmer befragt. Hier gaben rund zehn Prozent an, Laxantien einzunehmen. Geschlechtsspezifische Unterschiede wurden auch hier offenkundig: Signifikant mehr Frauen als Männer griffen auf Laxantien zurück (12,2 Prozent gegenüber 4,2 Prozent; p=0,014).
Darüber hinaus verwendeten rund zwei Prozent der Teilnehmer Klistiere, 5,3 Prozent Suppositorien und acht Prozent griffen auf manuelle Manöver zur Erleichterung des Stuhlgangs zurück.
01.07.2019, 00:00 Uhr