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Monoklonaler Antikörper Rituximab: Neuer Ansatz zur Therapie von Lymphdrüsenkr
Monoklonale Antikörper wurden bereits in verschiedenen therapeutischen Ansätzen erprobt. Sie werden nativ eingesetzt oder dienen als Trägerstruktur für Toxine, Zytostatika, Enzyme oder auch Radioisotope. Sie binden spezifisch an bestimmte Oberflächenstrukturen, sogenannte Oberflächenantigene, und lösen damit verschiedene zelluläre Prozesse aus, die letztendlich zu einem Absterben dieser Zelle führen.
Rituximab ist ein sogenannter chimärer humanisierter (aus teils menschlichen, teils aus der Maus stammenden Anteilen) Mausantikörper. Er bindet hochspezifisch an das auf nahezu allen reifen B-Zellen vorhandene CD20-Antigen. Der Antikörper bindet menschliches Komplement, bewirkt dadurch die komplementvermittelte Zytolyse menschlicher B-Zellen und induziert in B-Zellen den Zelltod, die sogenannte Apoptose. Bei verschiedenen Krebserkrankungen des Blutsystems sind gerade die B-Zellen von der Entartung betroffen. Durch die spezifische Bindung des Anti-CD 20-Antikörpers an die reifen B-Zellen werden diese also gezielt erreicht und zerstört. Seit August 1993 sind mittlerweile etwa 300 Patienten mit Lymphdrüsenkrebs, einem sogenannten niedrigmalignen Non-Hodgkin-Lymphom, in verschiedenen klinischen Studien, überwiegend in den USA, mit diesem Antikörper behandelt worden. Die meisten dieser Patienten waren bereits intensivst mit verschiedenen Chemotherapien behandelt worden, hatten aber nach einer gewissen Zeit wieder einen Rückfall ihrer Erkrankung erlitten. 50% dieser Patienten sprachen auf die nur 22tägige Therapie mit einer Infusion pro Woche mit dem Antikörper an. Ein Fünftel davon verzeichnete ein komplettes Verschwinden aller Tumorsymptome. Bei insgesamt 40 Patienten wurde der Antikörper zusätzlich zu einer Chemotherapie gegeben. In diesem Fall sprachen sogar alle behandelten Patienten mit einer kompletten oder partiellen Remission, d.h. mehr als einer 50%igen Verminderung oder einem vollständigen Verschwinden des Tumors, auf die Therapie an. Die Nebenwirkungen, meist Schüttelfrost, Übelkeit, leichtes Fieber, sind für diese Patienten gering, reversibel und im allgemeinen gut mit einer milden Begleitmedikation beherrschbar. Die Behandlung ist daher ambulant durchführbar. In den USA wird noch 1997 die Zulassung zur Behandlung von Patienten mit einem niedrig-malignen Non-Hodgkin-Lymphom und einem oder mehreren Rückfällen ihrer Erkrankung erwartet; in Deutschland ist damit etwa Mitte 1998 zu rechnen.
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