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Arzneimittel und Therapie
Vitamin C: Schutz vor Skorbut und Radikalen
Vitamin C und Magenkrebs
Bei gesunden Menschen, die sich ausgewogen ernähren, kann man die Ascorbinsäure in vergleichsweise hoher Konzentration in der Magenschleimhaut und im Magenlumen nachweisen. Die Ascorbinsäure bekämpft dort die im sauren Magenmilieu gebildeten Nitrosamine, die kanzerogen sind. Dadurch scheint sie eine krebsverhütende Wirkung auszuüben. Viele Wissenschaftler zweifeln das jedoch an. Neuere Studien haben gezeigt, daß eine Infektion mit Helicobacter pylori der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Magenkrebs ist. Nach einer solchen Infektion sinkt die Konzentration von Vitamin C im Magen deutlich ab und läßt sich auch durch hohe Vitamin-C-Gaben nicht ausgleichen. Auch kann man mit hohen Vitamin-C-Gaben eine Helicobacter-pylori-Infektion nicht verhindern. Die wirksamste prophylaktische Maßnahme besteht darin, den Erreger auszurotten.
Vitamin C und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Eine kontrollierte Studie mit 68 Männern hat ergeben, daß sich mit einer Vitamin-C-reichen Ernährung das Lipoproteinprofil ändert: Der Anteil an LDL-Cholesterin sinkt, der Anteil an HDL-Cholesterin steigt. Diese Konstellation gilt prognostisch als günstig für die Verhütung atherosklerotischer Gefäßveränderungen. Die Ascorbinsäure schützt außerdem die LDL vor Oxidation und soll dadurch ebenfalls einer Atherosklerose vorbeugen. Aufgrund experimenteller Studien weiß man nämlich, daß sich unter oxidierten LDL die Makrophagen formieren und der Gefäßrelaxationsfaktor NO gehemmt wird. Inwieweit dieser Effekt auch klinisch relevant ist, ist jedoch noch unbekannt.
Vitamin C bei Atemwegserkrankungen
Über die Lungen atmet der Mensch täglich etwa 15000 Liter Luft ein, die infolge der Umweltbelastung zahlreiche reaktive Sauerstoffverbindungen enthalten kann. Sie wirken bei der Entstehung von Atemwegserkrankungen mit. Eine Vitamin-C-reiche Ernährung ist bei einer belasteten Umwelt wichtig, da die Atemwege viel Ascorbinsäure als Oxidationsschutz besitzen.
Die richtige Dosis
Man hat pharmakokinetische Studien mit gesunden Männern durchgeführt, um die optimale Tagesdosis an Vitamin C zu ermitteln. Die Probanden erhielten Tagesdosen zwischen 30 und 2500 Milligramm Ascorbinsäure, wobei jedesmal die Vitaminkonzentration im Plasma und im Gewebe gemessen wurde. Man fand heraus, daß sich mit durchschnittlich 200 Milligramm täglich eine sehr gute Plasma- und Gewebssättigung erzielen läßt. Höhere Dosen wurden über die Nieren ausgeschieden. In der Studien wurde die tägliche Aufnahme von bis zu 1000 Milligramm Vitamin C noch als sicher bewertet, darüber hinaus erhöht sich die Oxalat- und Harnsäureausscheidung im Urin. Im Einzelfall kann es sinnvoll sein, täglich höhere Mengen an Vitamin C einzunehmen. Das gilt zum Beispiel für Sportler und Raucher, während der Schwangerschaft, aber auch bei Stoffwechselkrankheiten wie dem Diabetes mellitus oder bei einer Ascorbinsäure-Malabsorption.
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