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Muttergefühle: Die Chemie muß stimmen

Müttern, die keine Gefühle für ihr neugeborenes Baby entwickeln, fehlt möglicherweise Norepinephrin, ein Neurotransmitter, der normalerweise während des Geburtsvorgangs frei wird und "Muttergefühle weckt".

Dies ist zumindest das Ergebnis einer Studie an Mäusen, die an der Universität von Washington durchgeführt wurde. Mäuse geben in der Regel gute Mütter ab, die sich fürsorglich um ihren Nachwuchs kümmern. Ursache für die Muttergefühle ist nach den Ergebnissen der Studiendurchführenden ein bestimmter Neurotransmitter, Norepinephrin, der während der Geburt frei wird. Um ihre Theorie zu beweisen, züchteten die Wissenschaftler Mäuse, die kein Norepinephrin bilden können. Die Überlebensrate der von diesen Tieren geborenen Jungen sank auf 35 Prozent, da sich die Muttertiere nicht ausreichend um ihren Nachwuchs kümmerten. Im nächsten Schritt untersuchten die Studiendurchführenden, ob durch externe Gabe einer Norepinephrin-Vorstufe der Mutterinstinkt bei den Mäusen "reanimiert" werden kann. Dies war, wenn die Injektion kurz vor oder während der Geburt stattfand auch tatsächlich der Fall.
Ob die Verhältnisse der Mäuse auf den Menschen übertragen werden können, ist bisher noch unklar. Möglicherweise zeichnen noch eine Reihe anderer Faktoren als Norepinephrin für menschliche Muttergefühle verantwortlich. Auch wurden bisher noch keine Untersuchungen gemacht, ob Mütter, die keine Gefühle für ihr Neugeborenes empfinden, tatsächlich einen Norepinephrin-Mangel aufweisen. Die Wahrscheinlichkeit, daß solche Mechanismen, wie sie bei der Maus beobachtet wurden, auch beim Menschen stattfinden, liegt jedoch laut Aussage von Experten nahe und sollte daher weiterverfolgt werden.

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