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Der Euro kommt: Das neue Geld ist keine Gefahr für die Rente

Der Euro ändert nichts an der Kaufkraft der Rente. Wer im Januar 2002 seine Rente in Höhe von 1.000 Euro überwiesen bekommt, der kann damit genauso viel kaufen wie im Dezember 2001 mit 2.000 D-Mark. Denn alle Ausgaben des Rentners werden ebenfalls halbiert.

Die Miete sinkt von 700 Mark auf 350 Euro, das Brot kostet statt zwei Mark einen Euro (bei einem Umrechnungskurs von 2:1). Der Unterschied zwischen D-Mark und Euro ist wie der zwischen einem Kilo und zwei Pfund Brot: Das Gewicht ist gleich hoch, nur die Bezeichnung hat sich geändert.

Keine Währungsreform
Der Wechsel von der D-Mark zum Euro ist also keine Währungsreform, sondern eine Währungsumstellung. Bei einer Währungsreform werden beim Geldwert Nullen gestrichen, die Kaufkraft wird zum Beispiel auf ein Zehntel gekürzt. Das war 1948 der Fall. Zum Euro schließen sich Währungen zusammen, die nicht alle so stark sind wie die Mark, aber gesund oder auf dem Wege der Besserung sind.
Die Renten werden auch nach der Einführung des Euro weiterhin an die Entwicklung der Nettolöhne in Deutschland angepaßt. Da wird nichts mit den Rentensystemen anderer Länder vermischt.
Und was ist mit der privaten Rente, die die staatliche Rente ergänzen soll? Die Bundesbürger haben 81 Millionen Lebensversicherungen abgeschlossen. Versicherte haben jahrzehntelang in D-Mark eingezahlt - und bekommen ab 2002 "nur" noch Euros heraus. Einem Versicherten werden zum Beispiel nicht mehr 220.000 D-Mark ausgezahlt, sondern 100.000 Euro. Aber auch hier gilt ja: Alle anderen DM-Beträge werden ebenfalls halbiert, quasi "vereurot".

Auch Lebensversicherungen werden umgestellt
Bei der Lebensversicherung ist es wie bei allen anderen Verträgen: Wenn der Kunde und die Versicherung einig sind, können Policen ab 1999 in Euro geführt werden. Endgültig werden alle Lebensversicherungen zu Jahresbeginn 2002 umgestellt. Dafür brauchen keine neuen Policen ausgestellt zu werden - die Versicherungen "melden" sich unaufgefordert bei ihren Kunden.
Die Lebensversicherungen garantieren weiter vier Prozent Mindestverzinsung. Sie sehen im Euro sogar einen Vorteil: Allein die Allianz muß für Ihre Kunden jeden Tag 100 Millionen Mark anlegen, sicher und rentabel zugleich. Der riesige Euro-Kapitalmarkt bietet dafür in Zukunft bessere Chancen. Die Versicherungen haben auch keine Angst davor, daß mit dem Euro die Zinsen kurzfristig steigen könnten. Das könnten sie ganz gut ausgleichen.
Selbst wer sich mit dem Euro nur schwer anfreunden kann, sollte seine Lebensversicherung nicht vorzeitig kündigen, nur weil die Leistung am Ende in Euro ausbezahlt wird. Der Kunde erhält sonst nur den meist niedrigen Rückkaufswert der Police. Die Stiftung Warentest: "Eine Lebensversicherung lohnt nur für den Kunden, der bis zum Ende durchhält." Läuft die Police noch keine zwölf Jahre, müssen auch noch die aufgelaufenen Erträge versteuert werden.


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