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Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker: Bioverfügbarkeitsabteilung blutet aus
Von den 1997 noch sieben akademischen Mitarbeitern in diesem Bereich arbeiten demnächst nur noch zwei im ZL. Durch Aushang am schwarzen Brett wurden die Mitarbeiter informiert, daß auch die Leiterin des Bereichs Bioverfügbarkeit, die Apothekerin Dr. Barbara Schug, per 15.Januar 1998 freigestellt wurde. Die Arbeit des ZL ist auf drei operative Bereiche aufgeteilt. Der Bereich Grundstoffe, zuständig u.a. für den DAC, steht unter der Leitung von Dr. Karsten Albert und wird im Rahmen der Reorganisation voraussichtlich dem Govi-Verlag zugeordnet. Der Bereich "Fertigarzneimittel", bisher geleitet von Dr. S.L. Ali, ist z.B. für die Überprüfung von Beanstandungen zuständig, die der Arzneimittelkommission gemeldet werden. Im Bereich "Bioverfügbarkeit", der unter der Ägide des bisherigen ZL-Leiters Professor Henning Blume aufgebaut und zu hohem Ansehen bei Behörden, in der Industrie sowie in nationalen und internationalen Fachkreisen geführt wurde, liefen bislang verschiedene Aufgabenfelder zusammen. Neben den Reihenuntersuchungen und Studien zur Bioverfügbarkeit, die für das ZL auch finanziell von erheblicher Bedeutung waren, wurden in diesem Bereich die Daten für die Loseblattsammlung und die geplante Qualitätsdatenbank zusammengetragen und ausgewertet, die Mitarbeiter standen Apotheken bei Fragen zur Bioverfügbarkeit und Bioäquivalenz zur Verfügung, sie widmeten sich der Qualitätssicherung von in der Apotheke durchgeführten Blutuntersuchungen, bereiteten ein apothekenadäquates Qualitätsmanagement vor und engagierten sich wissenschaftlich in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte, mit der amerikanischen FDA und mit anderen internationalen Partner. Daneben waren sie auch bei Expertentreffen sowie in der Fort- und Weiterbildung engagiert. Es scheint kaum möglich, daß die nach derzeitigem Stand im ZL verbleibenden zwei akademischen Mitarbeiter, die bisher keine Leitungsfunktionen ausgeübt haben, diese Aufgaben auch nur annähernd geschultert bekommen. Die im Zusammenhang mit dem Weggang von Professor Blume vom ZL-Vorstand geäußerte Ansicht, das ZL werde weiterhin die satzungsgemäßen Aufgaben mit der gewohnten Zuverlässigkeit erfüllen, wird sich vor diesem Hintergrund nicht leicht in die Tat umsetzen lassen. Die Leiterin des Bereichs Bioverfügbarkeit, Frau Dr. Schug, hatte sich mit dem ZL-Vorstand nicht auf ein Konzept zur Weiterführung dieses Teiles der ZL-Arbeit einigen können. Sie hatte deshalb zum 30.6.1998 gekündigt. Auch andere Mitarbeiter der Abteilung haben sich inzwischen aufgrund der Unsicherheiten über die weitere Arbeit des ZL neu orientiert. Es wird nach Auffassung von Beobachtern für den ZL-Vorstand, die ZL-Mitgliederversammlung und auch für BAK und ABDA nicht ganz einfach sein, die im Zusammenhang mit der Trennung vom bisherigen ZL-Leiter Blume eskalierten Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen.
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