Prisma

Boykott im Internet

Am Sonntag, den 1. November 1998 soll er stattfinden - der 24stündige Internet-Boykott.


Unter dem Motto "User gegen Wucher" ruft der "DarkBreed e.V.", ein Zusammenschluß junger Internet-Nutzer, zum "Internet-Boykott": 24 Stunden lang soll bundesweit auf das Surfen im Internet verzichtet werden. Gerichtet ist die Aktion gegen die Deutsche Telekom AG, die nach wie vor ihre "Daumen auf den Telefongebühren hat". Zwar wurde der Telefonmarkt in Deutschland liberalisiert, doch werden die Ortstarife immer noch von der Telekom bestimmt. Da kostet eine Stunde surfen, je nach Tag und Uhrzeit, immerhin zwischen 1,80 DM und fast 5 DM. Mit seinem Streik will DarkBreed die Telekom dazu bringen, ihre City-Tarife für Internetnutzer zu senken (etwa in die Richtung eine Stunde surfen kostet eine Mark). Vorbild der Aktion ist der spanische Internet-Streik, der zu einer deutlichen Preissenkung der spanischen Telefonica geführt hatte. Die bisherige Resonanz auf den Aufruf ist sehr vielversprechend, die Deutsche Telekom AG läßt sich davon allerdings nicht beeindrucken: Auf Schreiben der Initiatoren gaben sie erst mal keine Antwort. Bleibt abzuwarten, ob sich diese Einstellung nach dem 1. November ändert. Thomas von Treichel von der Initiative DarkBreed, hat bereits vorsorglich angekündigt, daß der Boykott bei Bedarf jeden Sonntag wiederholt werden solle - solange, bis die Telekom reagiert.
ral

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