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Prisma
Influenza: Die internationale Situation
Influenza-Infektionen der Typen A und B haben sich auf der Nordhalbkugel weiter ausgebreitet. In Europa ereignet sich vorerst noch eine sporadische Influenza-Aktivität mit regionalen Ausbrüchen. Bei den Influenza-A-Isolaten dominieren Stämme des Subtyps H3N2; nur in England erreichten H1N1-Stämme die gleiche Häufigkeit. In den USA ist die Influenza-Aktivität stark angestiegen und hat - gemessen an den Indizes für Pneumonie und Influenza-Todesfällen - den epidemischen Schwellenwert deutlich überschritten. Von den bis jetzt subtypisierten Stämmen sind 40% eng verwandt mit der Driftvarianten A/Sydney/5/97. In Hongkong sind insgesamt 18 durch den bis dahin nur bei Vögeln beobachteten Influenza-A-Subtyp H5N1 verursachte Erkrankungsfälle diagnostiziert worden, von denen sechs tödlich verliefen (Stand vom 20. Januar 1998). Infektionen außerhalb Hongkongs sind nicht bekannt geworden. Damit bestätigten sich die bisherigen Einschätzungen, nach denen die Fähigkeit dieser Stämme, sich in der menschlichen Population auszubreiten, sehr gering ist. In Deutschland blieb die Influenza-Aktivität bisher auf einem relativ niedrigen Niveau. Auf der Basis von 50 aktuellen Influenzavirus-Isolaten ist eine differenzierte Einschätzung möglich: Die 37 Isolate bis Mitte Januar (3. Woche) waren den Stämmen A/Wuhan/359/95 und A/Nanchang/933/95 ähnlich. Die jüngsten Isolate zeigen, daß sich die Situation jetzt ändert. Dabei ist eine deutliche Antigen-Drift zur Variante A/Sydney/5/97 des Subtyps H3N2 zu beobachten. Diese Stämme wurden seit der zweiten Januarhälfte in verschiedenen Regionen Deutschlands (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Niedersachsen) von Erkrankten angezüchtet (bisher 20 von 22 seit der 4. Woche subtypisierte Isolate) und haben in Süddeutschland bereits örtlich zu kleineren Ausbrüchen geführt. Es ist anzunehmen, daß sie die Wuhan-ähnlichen Stämme verdrängen werden. Influenzaviren der Variante A/Sydney/5/97 waren bisher in Europa nur in Frankreich und in der Schweiz beobachtet worden. Die virologisch nachgewiesene Influenza-Aktivität war bis jetzt nur mit sporadischen Erkrankungsfällen assoziiert und hat die Anzahl akuter respiratorischer Erkrankungen in den ersten Wochen des Jahres nicht über die Erwartungswerte für diese Jahreszeit hinaus erhöht. Die Empfehlungen einer Schutzimpfung für Personen mit erhöhter Gefährdung durch Influenza bleibt unverändert bestehen. rki
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