Prisma

HIV-Forschung: Von Bienen und Motten können wir lernen

Bienen und Motten besitzen bestimmte Wirkstoffe in ihrem Organismus, die die Vermehrung von HI-Viren hemmen. So das Ergebnis einer Untersuchung der Gesellschaft für Umwelt und Gesundheit (GSF). Die Forscher fanden heraus, dass zwei antimikrobielle Peptide - Melittin, das Haupttoxin des Bienengifts, und das in der Motte vorkommende Cecropin A - die Ausbreitung von HI-Viren stoppen.

In Versuchen wurden HIV-infizierte T-Helferzellen mit steigenden Mengen an Melittin beziehungsweise Cecropin A behandelt. Der Effekt: Je höher die Konzentration der beiden Substanzen, desto weniger Viren konnten nachgewiesen werden. Außerdem fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Hemmung der Virenproduktion auch bei anderen Zelltypen funktioniert und dass das Melittin den Zusammenbau fertiger Viruspartikel behindert. Die Zelle selbst wurde bei den Versuchen nicht geschädigt.

Der Wirkungsmechanismus dieser so genannten Peptid-Antibiotika ist bisher allerdings nur unzureichend aufgeklärt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass sich die Peptide an die Hülle von infektiösen Erregern anlagern, sie durchlässig machen und schließlich zerstören. Wenn es gelänge, die Peptid-Gene in HIV-infizierte Zellen einzuschleusen, wäre damit eine neuartige Behandlung von HIV möglich. smog

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