Prisma

Impfstoff zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs

Ein neuer Impfstoff - HPV16L1E7CVLP - wird derzeit in einer multizentrischen klinischen Phase-I/II-Studie auf seine Wirksamkeit gegen von humanen Papillomaviren verursachte präkanzeröse Veränderungen am Gebärmutterhals untersucht.

Gebärmutterhalskrebs ist die zweithäufigste Krebsart bei Frauen. Krebs und präkanzeröse Veränderungen am Gebärmutterhals sind mit dem humanen Papillomavirus (HPV) assoziiert. Zwischen einem und vier Prozent der weiblichen Bevölkerung haben hochgradige Veränderungen am Gebärmutterhals. Die übliche Behandlung der präkanzerösen Veränderungen ist ein chirurgischer Eingriff. Dieser kann jedoch zu Störungen bei späteren Schwangerschaften führen. Mit dem neuen Impfstoff soll nun eine nicht-invasive Behandlungsoption und gleichzeitig Präventionsmaßnahme geschaffen werden. "Der Vorteil der Impfung ist die Verbindung von Therapie und Prophylaxe in einem einzigen Produkt", kommentiert Prof. Dr. Dr. Günter Stock, Vorstandsmitglied der Schering AG, die zusammen mit der MediGene AG den Impfstoff entwickelt hat. Das dahinterstehende Prinzip basiert auf "chimärischen virusähnlichen Partikeln" (chimeric virus-like particles, CVLPs). Sie entstehen dadurch, dass sich ein HPV-L1E7-Fusionsprotein von selbst zu virusähnlichen Partikeln formt. Diese Partikel können dann eine Pseudoinfektion hervorrufen. Die CVLPs stimulieren das Immunsystem so, dass einerseits Infektionen verhindert (prophylaktische Impfung) und andererseits HPV-infizierte Zellen zerstört werden. In der nun laufenden Studie wird HPV16L1E7CVLP bei Frauen mit präkanzerösen Veränderungen eingesetzt. Die Studie soll zeigen, ob der Impfstoff sowohl wirksam als auch verträglich ist. ral

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