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Arzneimittel und Therapie
AT-II-Rezeptorenblocker: Valsartan zur Behandlung von Herzinsuffizienz
Bei der Herzinsuffizienz handelt es sich um eine fortschreitende Erschlaffung des Herzmuskels. Die jetzt an der Konferenz der American Heart Association vorgestellten neuen Daten der Val-HeFT-Studie (Valsartan Heart Failure Trial) zeigen, dass Valsartan in kombinierter Anwendung mit der üblichen Therapie bei Herzinsuffizienz eine statistisch signifikante Senkung der kombinierten multifaktoriellen Sterblichkeit (Mortalität) und Krankheitsanfälligkeit (Morbidität) bei Herzinsuffizienz-Patienten bewirkte, die ihre übliche Therapie weiterhin einnahmen. Dieses vorteilhafte Ergebnis wurde belegt durch eine Reduktion der Herzinsuffizienz-bedingten Krankenhauseinweisungen. Zusätzlich zeigte die Studie, dass Diovan die Lebensqualität von Patienten mit Herzinsuffizienz signifikant verbessert. Valsartan ist bisher der einzige Angiotensin-II-Rezeptorblocker, für den dieser Vorteil in einer großangelegten klinischen Prüfung bei Patienten mit Herzinsuffizienz nachgewiesen werden konnte. Novartis und Schwarz Pharma werden Anfang 2001 weltweit bei internationalen Gesundheitsbehörden die Zulassung von Valsartan für diesen zusätzlichen Anwendungsbereich beantragen.
Die Val-HeFT-Studie
Bei der Val-HeFT-Studie handelt es sich um eine doppelblinde, randomisierte klinische Prüfung, welche insgesamt 5010 Patienten an 300 Zentren in 16 Ländern einschloss und Valsartan mit einem Plazebo bei Herzinsuffizienz-Patienten verglich, die ihre üblichen Medikamente wie ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika und Digoxin weiterhin einnahmen. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Valsartan durch seine hochselektive Blockierung des Hormons Angiotensin II am Angiotensin 1 (AT1)-Rezeptor eine positive, schützende Wirkung bei Herzinsuffizienz-Patienten zeigt. Diese positiven Wirkungen ergänzen die Vorteile, welche die herkömmliche Herzinsuffizienz-Therapie bietet.
Hospitalisierungsrate wurde gesenkt
In der Studie konnte Valsartan nicht nur das kombinierte Risiko einer herzinsuffizienzbedingten Sterblichkeit bzw. Krankheitsanfälligkeit statistisch signifikant um 13,3% (p = 0,009), sondern insbesondere auch die herzinsuffizienzbedingte Hospitalisierungsrate um 27,5% (p<0,001) senken und dabei gleichzeitig die Lebensqualität der Patienten signifikant verbessern (p = 0,005). Valsartan konnte zudem das Fortschreiten der Herzinsuffizienz verzögern, was sich durch statistisch signifikante Verbesserungen (p = 0,001) in der Einstufung der Patienten nach NYHA-Klassen zeigte. Hierbei handelt es sich um ein weltweit angewandtes Standardmaß zur Klassifizierung des Schweregrades der Erkrankung. "Die Herzinsuffizienz ist eine der am schwierigsten zu behandelnden kardiovaskulären Erkrankungen und eine Hauptursache für Spitaleinweisungen" so Professor Jay Cohn, Prüfungsleiter der Val-HeFT-Studie, Abteilung für Herzkreislauf-Erkrankungen der medizinischen Fakultät, University of Minnesota (USA). "Die Val-HeFT-Studie stellt einen großen Fortschritt für die Behandlungsoptionen bei dieser Erkrankung dar."
Epidemieartige Ausmaße
Die Herzinsuffizienz ist die Herzkreislauf-Erkrankung mit den weltweit höchsten Zuwachsraten, die in den Industrienationen epidemieartige Ausmaße erreicht hat. Weltweit leiden zwanzig Millionen Menschen daran, und die Erkrankung stellt die häufigste Ursache für Krankenhauseinweisungen bei Patienten ab 65 Jahren dar. Ein Hauptrisikofaktor der Herzinsuffizienz ist der Bluthochdruck, an dem rund 75 Prozent der Patienten leiden, bevor sie eine Herzinsuffizienz entwickeln. Valsartan gehört zur Wirkstoffklasse der selektiven Angiotensin-II-Antagonisten, die bereits von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Mittel der ersten Wahl zur Behandlung dieser Erkrankung empfohlen wurde. Ungefähr drei Millionen Patienten mit hohem Blutdruck werden derzeit weltweit mit Valsartan behandelt.
Zwei weitere Studien
Derzeit werden zwei weitere große internationale Studien durchgeführt, welche die möglichen zusätzlichen Vorteile von Valsartan untersuchen. Hierbei handelt es sich um die VALIANT-Studie (mit Patienten nach akutem Myokardinfarkt) und die VALUE-Studie (bei Hochrisikopatienten mit Bluthochdruck): Valsartan ist zudem die primäre Therapie in einer klinischen Prüfung bei Typ-2-Diabetes-Patienten mit und ohne Bluthochdruck (ABCD-2V).
Valsartan kann zur Behandlung der Herzinsuffizienz wirksam eingesetzt werden, wie die Daten der größten klinischen Studie dieser Art, der Val-HeFT-Studie, zeigen. Aufgrund dieser neuen Daten wollen Novartis und Schwarz Pharma weltweit Zulassungen für Valsartan für die neue Indikation beantragen.
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