Kommentar

Pharmagroßhandel: Sanacorp will näher an die ANZAG ran

München (sag/diz). Wie Dr. Jürgen Brink, Vorstandsvorsitzender der Sanacorp Pharmahandel AG auf der Bilanzpressekonferenz am 15. Mai 2001 in München verkündete, wurde das Fusionskontrollverfahren für eine größere ANZAG-Beteiligung eingeleitet. Ziel ist die Konsolidierung der ANZAG-Beteiligung bei gleichzeitigem Erhalt der beiden Marken.

Als strategische Maßnahme und um die wirtschaftliche Positionierung der Sanacorp künftig angemessen sichern zu können, habe das Unternehmen nach Beendigung der informellen Gespräche mit dem Bundeskartellamt in Bonn das förmliche Fusionskontrollverfahren eingeleitet, so Brink auf der Pressekonferenz. Ziel sei die Konsolidierung der ANZAG-Beteiligung bei gleichzeitigem Erhalt der beiden Marken. Wie der Sanacorp-Chef erläuterte haben Sanacorp und ANZAG ein bei ihren Kunden unterschiedlich ausgeprägtes Profil mit klaren Abgrenzungen und verschiedene Leistungsschwerpunkten. Diese Zwei-Marken-Strategie, bei der die Unternehmen zur Apotheke hin weiterhin getrennt voneinander auftreten, sei ein Vorteil im Markt, den Sanacorp konsequent nutzen wolle.

Zufrieden mit Rumpfgeschäftsjahr

In ihrem Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 2000 erreichte die Sanacorp Pharmahandel AG im Kerngeschäft Pharmahandel einen Umsatzanstieg gegenüber dem Zeitraum 1. Juli bis 31. Dezember 1999 um rund 6,2 Prozent von 1.913,2 Millionen Mark auf 2.039 Millionen Mark netto. Der Jahresüberschuss des Rumpfgeschäftsjahres beläuft sich auf 16,3 Millionen Mark, nach 11,0 Millionen Mark für den Vergleichszeitraum. Das bedeutet eine Steigerung um über 32 Prozent. Das Ergebnis je Aktie für die sechs Monate des Rumpfgeschäftsjahres beträgt 2,04 Mark gegenüber 1,38 Mark im Vergleichszeitraum, wobei die unterschiedlichen Aktiengattungen bei der Berechnung nicht berücksichtigt wurden. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung vorschlagen, als Dividende je Stammaktie 0,78 Mark und 0,88 Mark je Vorzugsaktie auszuschütten. Das entspricht unter Berücksichtigung des Rumpfgeschäftsjahres bei den Vorzügen einer Dividendenerhöhung von fünf Pfennigen. Insgesamt habe der Pharmagroßhandel in Deutschland im letzten Kalenderjahr erneut von fehlenden strukturellen Eingriffen der Gesundheitspolitik profitiert. Auch die Arzneimittelbudgets hätten zum Ende des Rumpfgeschäftsjahres keine Steuerungswirkung mehr gezeigt. Insofern könne man von einer Rückkehr der Arzneimittelumsätze auf den normalen Wachstumspfad sprechen. Die positive Umsatzentwicklung des Rumpfgeschäftsjahres habe sich im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres fortgesetzt. Die Sanacorp verzeichnete ein Umsatzplus von 8,05 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Kalenderjahres 2000. Den vorläufigen Zahlen zufolge lagen die Umsatzerlöse bei 1.087 Millionen Mark.

Mehr Mitarbeiter, geringere Sachaufwandsquote

Die Zahl der Mitarbeiter der Sanacorp lag am 31. Dezember 2000 bei 3.004, auf Vollzeitkräfte umgerechnet bei 2.104. Das entspricht einer stichtagsbezogenen Erhöhung um 60 Mitarbeiter gegenüber 1999/2000. Der Personalaufwand lag im Rumpfgeschäftsjahr bei insgesamt 74,9 Millionen Mark, was gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahreszeitraums eine Verringerung des relativen Personalaufwands um 0,17 Prozentpunkte auf rund 3,7 Prozent vom Umsatz bedeutet. Die betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich im Rumpfgeschäftsjahr von 67,7 Millionen Mark in der zweiten Jahreshälfte 1999 auf 70,1 Millionen Mark im Rumpfgeschäftsjahr. Trotzdem reduzierte sich die Sachaufwandsquote von 3,53 Prozent auf rund 3,44 Prozent. Ausschlaggebend hierfür war, dass Sanacorp die Transportkostenerhöhungen infolge der Ökosteuer durch Tourenoptimierung nahezu auffangen konnte.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.