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- AZ 6/2001
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Festakt der ABDA: "Herr Pieck, wir danken Ihnen auf das Herzlichste!"
Der Name Pieck sei jahrzehntelang in der gesundheits- und sozialpolitischen Landschaft für die Apotheker, für die ABDA gestanden. Im Mittelpunkt seines Wirkens, so hob Friese hervor, habe die Sicherung des Apothekerberufs als freier Heilberuf, die Aufrechterhaltung des Fremd- und Mehrbesitzverbots, die Durchsetzung des Berufs- und Standesrechts sowie die Stärkung der ABDA als eine schlagkräftige Interessenvertretung und alleinige politische Außenvertretung der deutschen Apothekerschaft gestanden. "All sein Tun", so der ABDA-Präsident wörtlich, "war immer geprägt vom Leitgedanken einer ordnungsgemäßen Sicherstellung der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung durch Apotheken." Pieck sei bei den Apothekerinnen und Apothekern zu einer Institution geworden, die allerdings keineswegs unumstritten gewesen sei - was aber nicht ausbleibe bei jemanden, der sich engagiert für die Interessen eines Berufsstandes einsetze, wie Friese hinzufügte. Dennoch: Die Apotheker schuldeten ihm Dank dafür, dass er durch sein Engagement wesentlich zur Rechtssicherheit im Apothekerberuf und Apothekenwesen beigetragen habe. Besonders stellte der ABDA-Präsident in seiner Laudatio auch Piecks rhetorische Fähigkeiten und Formulierungskünste heraus, mit denen es ihm gelungen sei, auch komplizierte Vorgänge und Analysen deutlich zu machen. Gerade Deutlichkeit und Direktheit seien es gewesen, die Risiken bergen, wie sie Pieck erst vor kurzem besonders schmerzlich erfahren habe, so Friese, womit er auf die in der "Rheinischen Post" veröffentlichten und aus dem Zusammenhang gerissenen Zitate Piecks über die Zukunft der Apotheke anspielte. Ungeachtet dessen: die Lebensleistung von Pieck habe den Apothekern und der ABDA "sehr genutzt", so Friese. Er beendete seine Laudatio mit den Worten: "Heute verabschieden wir uns offiziell von einem wertvollen Ratgeber, einem unerschrockenen Beschützer, vor allem aber von einem großen und sehr guten Freund der deutschen Apothekerinnen und Apotheker. Wir danken Ihnen, lieber Herr Dr. Pieck, auf das Herzlichste!" Ehrende Grußworte verbunden mit persönlichem dank für eine gute Zusammenarbeit überbrachten Freunde Piecks und Vertreter unterschiedlicher Organisationen und Institutionen, so z. B. aus der Politik, dem Ministerium, der Industrie, von Krankenkassen und dem Großhandel. Piecks Doktorandenkollege, Prof. Dr. Christian Starck vom Lehrstuhl für öffentliches Recht der Universität Göttingen, hielt den Festvortrag "Der demokratische Verfassungsstaat als europäisches Erbe". Mit bewegenden Worten bedankte sich Pieck für die Ehrungen und den Abschiedsempfang. In einem kleinen Rückblick erinnerte er an seinen Beginn bei der ABDA und seine berufliche Laufbahn. Er sei nie ein "Mietmaul" gewesen - wie Verbandsjuristen gerne bezeichnet werden -, sondern habe stets dafür gekämpft, dass seine Überzeugungen Inhalt der Verbandspolitik geworden seien. Sein Bedauern drückte Pieck aus über die Veröffentlichung in der Tageszeitung "Rheinische Post" Anfang Januar. Seine Gedanken seien dort aus dem Kontext gerissen zitiert worden, unvollständig und vordergründig. An seiner Position habe sich nichts geändert wie er es bereits auf dem diesjährigen Apothekertag ausgedrückt habe: Die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen böten die Chance, die Effizienz des Apothekenwesens auch in Zukunft unter Beweis zu stellen. Pieck schloss seine Dankesworte mit einem Ausspruch des Kaisers Franz Josef von Österreich: "Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut."
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