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Berichte
BApÖD: Jahrestagung der Unterrichtenden Apotheker
Noten sind nicht aussagekräftig
Vier Arbeitskreise befassten sich an den beiden Tagen mit dem 2. Prüfungsteil der PTA-Ausbildung, der mündlichen Prüfung in "Apothekenpraxis". Diese Prüfung fand zum ersten Mal statt, und entsprechend neugierig waren die Teilnehmer der Veranstaltung, wie in anderen Bundesländern die Prüfung abgehalten worden ist.
Wie schon im vergangenen Jahr beim 1. Prüfungsabschnitt festgestellt, zeigte sich auch hier, dass die Prüfungsordnung des Bundes in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich gehandhabt wird und die erhoffte Vereinheitlichung der Ausbildung und Prüfung in keiner Weise eingetreten ist. Dies führt im Ergebnis dazu, dass eine Aussage über die Leistungsfähigkeit der PTA über die Noten der Abschlussprüfung nicht mehr möglich ist. Die Teilnehmer appellierten deshalb an die zuständigen Ministerien, sich auf eine bundeseinheitliche Regelung - insbesondere was die Einbeziehung von Vornoten betrifft - zu verständigen.
Die Durchführung der mündlichen Prüfung wies dagegen keine großen Unterschiede auf. Es wurde darauf hingewiesen, dass nach der neuen APrV-PTA eine schlechte Ausbildung in der Apotheke stärker ins Gewicht fällt. Daher sollte sowohl den ausbildenden Apothekern die Wichtigkeit ihrer Tätigkeit als Ausbilder deutlich gemacht werden als auch die Praktikanten dafür sensibilisiert werden eine gute Ausbildung zu erwarten.
"Apothekenpraxis" - vom Unterricht zur Prüfung
Zu diesem Thema äußerte sich eine Apothekerin als Lehrkraft und ein Apotheker der öffentlichen Apotheke. Apothekerin Menzel, die das Fach an der PTA-Schule Leer unterrichtet, stellte die Unterrichtsinhalte des 2. Ausbildungsjahres vor. Dabei wies sie auf die Bedeutung des praktischen Unterrichts und der Gruppenarbeit hin. Ein Problem dieses Unterrichtsfaches ist die Notenfindung der nicht schriftlichen Leistungen, denn die kommunikativen Fähigkeiten der Schüler bei fachbezogenen Beratungsgesprächen zu bewerten, ist schwierig.
In der anschließenden Diskussion war man sich einig, dass im Unterricht die Beratungsfähigkeit gefördert werden kann. Am Beispiel "Eisenhaltige Arzneimittel" stellte Frau Menzel auch eine Unterrichtsstunde vor.
Pharmazierat Christian Jonczyk stellte die Anforderungen an das Fach "Apothekenpraxis" aus der Sicht der Apothekerschaft dar. Aufgrund seiner ersten Prüfungserfahrungen machte er den Vorschlag, dass im Arbeitstagebuch die beiden Themen, die sich mit den Arbeitsabläufen in der Apotheke befassen, umfangreicher bearbeitet werden sollten, eventuell sollte es auch Sperrthemen geben.
Jonczyk ging auch auf die aus der Sicht der niedersächsischen Apotheker problematische Situation ein, die sich durch die niedersächsischen Besonderheiten hinsichtlich der Prüfungsdurchführung und der "Lernfelder" ergibt.
An den in diesem Schuljahr in Niedersachsen in die Ausbildung eingeführten "Lernfeldern" entbrannte eine hitzige Diskussion, in deren Verlauf die Frage gestellt wurde, ob diese Ausbildungsform mit der APrV-PTA des Bundes noch im Einklang steht. Die Teilnehmer der Veranstaltung forderten den BApÖD auf, sich beim Niedersächsischen Kultusministerium für die Einhaltung der APrV-PTA des Bundes einzusetzen.
Wiedereinstiegskurse für PTA
Ausgehend von einem großen Mangel an PTA in den Apotheken, ist die Reaktivierung von PTAs nach der Familienpause eine wichtige Aufgabe. Über ihre Erfahrungen mit Wiedereinstiegskursen für Apothekerinnen und PTA berichtete Apothekerin S. Flathmann. Aufgrund der räumlichen und personellen Strukturen können solche Kurse sehr gut von PTA-Schulen durchgeführt werden. Deren zeitlicher Rahmen sollte unbedingt die familiären Verpflichtungen der Teilnehmerinnen berücksichtigen.
Frau Flathmann stellte verschiedene Kursarten vor und wies auf deren Vor- und Nachteile hin. Besonders leicht kann mit einem Modulsystem auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Teilnehmerinnen - auch fachlicher Art - eingegangen werden. Ein ganz wichtiger Punkt ist, wie die rückkehrwilligen PTAs auf solche Kurse aufmerksam gemacht werden können. Auch hierzu wurden verschiedene Formen vorgestellt und diskutiert.
Das traditionelle gemeinsame Abendessen am Freitag wurde wie immer zur regen Diskussion, Gedanken- und Erfahrungsaustausch genutzt. Der BApÖD und die Teilnehmer der Jahrestagung bedanken sich sehr herzlich bei Dr. Janssen und seinen MitarbeiterInnen für die großzügige Gastfreundschaft.
Die nächste Jahrestagung der Unterrichtenden Apotheker ist für Ende September 2002 in Bonn geplant.
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