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Krebsforschung: Neue Substanzgruppe mit Antitumorwirkung

AW-464 ist die Leitsubstanz einer neuen Gruppe pozenzieller Krebstherapeutika, die derzeit in vitro und in ersten Tierversuchen erprobt werden. Die Substanzen richten sich gegen Thioredoxin, ein 12-kd-Protein, das bei vielen Tumoren überexprimiert wird.

Thioredoxin ist in vielen Zellarten vorhanden und reguliert die Aktivität von Enzymen durch Reduktion von Disulfidbindungen. Im Rahmen der Nukleotid-Biosynthese wird Thioredoxin als Elektronen-Carrier benötigt. Es nimmt mithilfe der Thioredoxin-Reduktase Elektronen von NADPH auf und überträgt sie auf die Ribonucleotid-Reduktase, die dann wiederum die Reduktion von Riboseeinheiten zu Desoxyriboseeinheiten katalysiert. Physiologisch notwendig, wird diese Carrierfunktion von Krebszellen missbraucht, indem sie unter anderem Thioredoxin und die Thioredoxin-Reduktase überexprimieren, um sich rasch vermehren zu können.

Wissenschaftler von der Universität Nottingham wollen diesem Missbrauch mit einer neuen Substanzklasse - den Hydroxycyclohexadienonen - entgegenwirken, und hoffen dadurch, verschiedene Krebsarten hemmen zu können. In In-vitro-Versuchen konnten sie bereits zeigen, dass die Leitsubstanz AW-464 das Wachstum von Nieren- und Kolonkrebszellen hemmt. Für Nierenkrebs liegen mittlerweile auch Ergebnisse aus einem Tierversuch vor, in dem sich die Substanz ebenfalls als wirksam erwiesen hat. Eine weitere Krebsart, bei der AW-464 in vitro untersucht wird, ist die akute myeloische Leukämie. Auch hier waren erste Versuche vielversprechend. ral

Quelle: dailydrugnews.com, Meldung vom 7.12.2001

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