Ernährung aktuell

Ernährungsbericht 2000: Häufig Defizite an Folsäure und Jod

Trotz ansonsten üppiger Kost sind noch immer etliche Nährstoffe im Mangel. Teilweise nur bei einigen Personengruppen, teilweise aber auch beim Gros der Bevölkerung. Zu diesem Schluss kommt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung in ihrem Ernährungsbericht 2000.

Fast alle Deutschen nehmen nach diesem Bericht beispielsweise zu wenig Folsäure auf. Im statistischen Mittel wird nur die Hälfte der empfohlenen Tagesmenge erreicht. Folsäurereiche Nahrungsmittel sind Blattsalate, Blattgemüse, Spargel, Hülsenfrüchte, Nüsse und Vollkornbackwaren. Durch Aufnahme von 250 g Obst und 400 g Gemüse pro Tag könnte die von der DGE empfohlene Tagesmenge von 400 µg Folsäureäquivalent (Erwachsene) gedeckt werden. Allerdings nur, wenn ein Teil dieser Lebensmittel roh verzehrt wird, da die Folsäure ein vergleichsweise empfindliches Vitamin ist und durch Licht, Hitze und Auswaschen zerstört wird. Frauen mit konkretem Kinderwunsch sollten darüber hinaus 400 µg Folsäure als Nahrungsergänzung zu sich nehmen, um im Fall einer Schwangerschaft das Risiko für Neuralrohrdefekte so gering wie möglich zu halten.

Jodzufuhr ist noch zu niedrig

Zu niedrig ist nach Aussage der DGE auch die Aufnahme von Jod. 200 µg sollte ein Erwachsener am Tag zu sich nehmen. Über die Nahrung ist dies nur zu erreichen, wenn mindestens einmal pro Woche Seefisch auf den Tisch kommt und ausschließlich mit Jod angereichertes Speisesalz verwendet wird. 75 Prozent aller Haushalte setzen inzwischen Jodsalz ein. Dies hat innerhalb der letzten 15 Jahre zu einer Verbesserung der Jodversorgung geführt, noch immer gibt es aber Versorgungslücken. Wie für die Folsäure gilt auch bei Jod, dass vor allem Schwangere und stillende Mütter auf eine ausreichende Zufuhr achten müssen. aid/ral

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