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Apothekenmarkt: Immer mehr Generika

Frankfurt (ims/az). In den vergangenen drei Jahren gewannen Generika vor dem Hintergrund der Kostendämpfungsmaßnahmen im Gesundheitswesen weiter an Bedeutung. Einer Pressemitteilung des Instituts für medizinische Statistik IMS Health) zufolge, lag ihr Wachstum, verglichen mit dem jeweiligen Vorjahreszeitraum, 1999 bei 8,0%, im Jahr 2000 bei 9,4% und 2001 bei 9,7%.

Insgesamt erreichten Generika im Jahr 2001 ein Umsatzniveau von 3,64 Mrd. Euro zu Herstellerabgabepreisen und damit einen Marktanteil von 21%. Im Zuge der Aut-idem-Regelung werden Generika nach Ansicht von IMS Health zukünftig weiter eine wichtige Rolle spielen. Auch Kassen und Kassenärztliche Vereinigungen haben den Mehreinsatz von Generika vereinbart, um Einsparungen bei Arzneimittelverordnungen zu erzielen.

Rezeptpflichtige Generika: +12 Prozent

Im Gegensatz zur positiven Marktentwicklung der Generika verloren die betroffenen Originale erwartungsgemäß: Ihr Marktanteil ging auf 16% zurück. Der nicht von Nachahmern betroffene Markt, der primär die patentgeschützten Präparate beinhaltet, wuchs dagegen im betrachteten Zeitraum am stärksten, zuletzt im Jahr 2001 um 15,1%. Mit einem Umsatzvolumen von 10,6 Mrd. Euro im Jahr 2000 entfielen auf dieses Marktsegment nach Berechnungen 62% des gesamten Apothekenmarktes. Die Umsatzaufteilung in rezeptpflichtige und rezeptfreie Produkte war in allen drei Marktsegmenten annähernd gleich. Rund drei Viertel der Umsätze gingen auf das Konto der rezeptpflichtigen Produkte. Im Markt patentgeschützter Präparate lag ihr Wachstum im Jahr 2001 bei 18,3%. Die Umsätze rezeptpflichtiger Generika legten um 12,2% zu.

Beim Mengenwachstum haben Generika die Nase vorn

Insbesondere in den Jahren 1999 und 2000 verzeichneten Generika als einziges Marktsegment ein Mengenwachstum. Wie IMS Health mitteilt lag bei einem Wachstum von 3,4% im Jahr 2001 die absolute Menge bei 584 Mio. Packungen. Der Marktanteil nach Menge war mit 36% deutlich höher als nach Wert. Der Mengenanteil der rezeptpflichtigen Produkte lag im Markt ohne Nachahmer dagegen bei nur 34%, bei den Originalen bei 45% und bei Generika auf einem Niveau von 54%. Das mit einem Plus von 5,2% stärkste Mengenwachstum verzeichneten rezeptpflichtige Generika. Dies zeigt, dass Generika bei rezeptpflichtigen Substanzen eine größere Rolle spielen.

Zunehmender Preiswettbewerb im Generika-Markt

Ein Vergleich der Preisstruktur zwischen 1996 und 2001 bringt deutliche Unterschiede zutage, so die IMS-Pressemitteilung. Während noch 1996 rund 33% der verkauften Generika-Produkte preislich auf oder über Festbetragsniveau lagen, waren es im Jahr 2001 nur noch 25%. Mit zunehmendem Wettbewerb verloren die höherpreisigen Nachahmer-Präparate an Marktanteil und die niedrigpreisigen Segmente legten zu: das Segment der Produkte, deren Apothekenverkaufspreis um 21% - 30% unterhalb des Festbetrags liegt, stieg von 14% auf 16% Marktanteil an; das Segment mit Produkten, die mehr als 31% unter Festbetrag angeboten werden, legte von 13% auf 24% am stärksten zu.

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