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Kommentar
Das Jahr der Hausapotheke?
2002 wurde die Idee der Hausapotheke ins Leben gerufen: Patienten bestimmter Krankenkassen können sich bei einer Apotheke ihrer Wahl, ihrer "Hausapotheke", einschreiben. Ihr Vorteil ist eine bessere pharmazeutische Betreuung z. B. durch die Erstellung eines Medikationsprofils. Protagonisten des Hausapothekenkonzepts waren der LAV Niedersachsen und der Landesverband der Betriebskrankenkassen.
Zum 1. April 2003 trat eine Zusatzvereinbarung zu diesem Vertrag in Kraft, wonach die Apotheken für diese Zusatzleistungen von der Kasse eine Zusatzvergütung von 5 Euro erhalten. Und bereits Ende April konnte der Apothekerverband Schleswig-Holstein melden, mit der IKK dieses Bundeslandes einen Hausapothekenvertrag abgeschlossen zu haben. Es war abzusehen, dass diese Idee Schule macht.
Bereits im Juli gründete sich der Hausapothekenverband, eine Arbeitsgemeinschaft, die sich vorgenommen hatte, das Hausapothekenkonzept zu fördern. Anfang November 2003 konnte der Deutsche Apothekerverband einen bundesweiten Kooperationsvertrag zur qualitätsorientierten Versorgung der Versicherten mit der Barmer Ersatzkasse schließen. Und noch kurz vor Jahresende schloss der Apothekerverband Mecklenburg-Vorpommern einen Hausapothekenvertrag mit dem IKK-Landesverband, der ebenfalls honorarfähige Leistungen der Apotheken enthält. Weitere Verhandlungen mit dem AOK-Landesverband sind angelaufen.
Diese Beispiele sollten Vorbild für andere Bundesländer sein. 2004 könnte zum Jahr der Hausapotheke werden. Richtig umgesetzt können diese Verträge zu einer "winwin-Situation" für alle Beteiligten führen: für den Patienten, der sich bei seiner Hausapotheke einschreibt und besser betreut wird, für die Krankenkasse, die ihre Versicherten bei qualifizierten Apotheken weiß, und für die Apotheken, die ihren festen Kundenstamm haben und für gewisse Leistungen ein Extrahonorar erhalten.
Die Kritik am Vertrag mit der Barmer, bei dem Skeptiker Nachteile für die teilnehmenden Apotheken sahen, hat sich gelegt und wurde auch gerichtlich zerstreut. Jetzt sollten die Versicherten dafür begeistert werden, andere Bundesländer und andere Kassen sollten folgen. Ein Wettbewerb auf der Ebene der pharmazeutischen Versorgung hilft allen.
Peter Ditzel
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