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Umfrage zur demographischen Entwicklung: "Das hat dramatische Folgen"
Zahl der Lebendgeburten gering wie nie
Nach jüngsten Angaben des Bundesamtes für Statistik war die Zahl der Lebendgeburten noch nie so gering wie im Jahr 2003. Diese demographische Entwicklung hin zu einer immer niedrigeren Geburtenrate ist schon seit den 70er Jahren im Gang. Einen Geburtenüberschuss, also mehr Geburten als Sterbefälle, gab es zuletzt im Jahr 1971. Der überwiegenden Mehrheit ist klar, dass diese Entwicklung dramatische Folgen haben wird. Mittlerweile rechnen die meisten nicht nur mit weiter steigenden Beiträgen zur Renten- und Krankenversicherung, sondern auch mit einer längeren Lebensarbeitszeit und der Einführung einer Grundrente, wie die Umfrage zeigte. "Es wird in Zukunft nur noch eine geringe Grundrente geben, man wird verstärkt privat für das Alter vorsorgen müssen". Davon sind 84 Prozent überzeugt. "Die Leute werden in Zukunft länger arbeiten müssen, nicht mehr so früh in Rente gehen können", meinen 78 Prozent. Ebenfalls über 70 Prozent vermuten, "Die Beiträge für die Renten- bzw. Krankenkassen werden weiter steigen".
Dass die demographische Verschiebung und die daraus resultierende Bedrohung der sozialen Sicherungssysteme zu einem Krieg zwischen den Generationen führen könnten, glaubt die Mehrheit der Bevölkerung nicht. "Es wird zu Spannungen zwischen Jungen und Alten kommen": 42 Prozent vermuten das. Ebenso viele haben das auch vor zehn Jahren schon befürchtet. Neue Ideen und Veränderungen Auch die Sorge, Deutschland könnte in Zukunft gezwungen sein, fehlende Arbeitskräfte zunehmend durch Ausländer zu ersetzen, ist heute (27 Prozent) nicht größer als vor zehn Jahren. Nur eine Minderheit glaubt, dass die Überalterung der Gesellschaft negative Folgen für die Mentalität dieser Gesellschaft haben wird, dass sich z. B. neue Ideen schwerer durchsetzen lassen werden (22 Prozent), oder dass junge Menschen in der Gesellschaft immer weniger Einfluss haben werden (19 Prozent). Dass sich allerdings in einer Gesellschaft, in der es immer weniger junge und immer mehr ältere Menschen gibt, "nicht viel ändern" wird, kann sich kaum noch jemand vorstellen. Bis in die zweite Hälfte der 90er Jahre glaubten das noch 19 Prozent, heute nur noch 11 Prozent.
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