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- AZ 5/2004
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Kommentar
Das GMG-Barometer fällt
"Von einer Gründungswelle der Versandapotheken ist nichts zu spüren", schreibt die FAZ am 19. Januar. "Apotheker kommen glimpflich weg", heißt es z. B. in den Stuttgarter Nachrichten am 20. Januar. So weit, so gut - das ist die eine Seite der Medaille. Doch langsam, aber immer deutlicher zeigt sich die andere Seite: Unklarheiten bei den Neuerungen im Apothekenbereich und ein zunehmender Wettbewerb unter Apotheken. Nachdem allmählich die Unstimmigkeiten bei der Zuzahlung der Praxisgebühr nachgebessert werden, treten Unklarheiten bei Rezeptzuzahlungen immer stärker in den Vordergrund. Die Patienten sind sauer, wenn ihnen der Apotheker 5 Euro oder mehr abknöpft, während ihnen bestimmte Kassen die Auskunft geben, sie müssten im speziellen Fall nichts bezahlen. Hier von "Chaos" in den Apotheken zu sprechen, ist nicht übertrieben.
Wie zu erwarten rückt auch der Apothekeraufschlag von 8,10 Euro plus drei Prozent in das Medieninteresse. Allzu gern werden in den Boulevardblättern die Beispiele zitiert, in denen ein Präparat, das vorher ein oder zwei Euro kostete, sich jetzt um 800, 900 oder noch mehr Prozent verteuert. Dabei wird geflissentlich "vergessen" zu erwähnen, dass sich teuere Präparate enorm verbilligen und für die Apotheken fast zum Zuschussgeschäft werden.
Wie vom Ministerium gewollt, setzt hier und da auch Wettbewerb unter Apotheken ein. Es war abzusehen, dass da einige unserer Kolleginnen und Kollegen sehr erfinderisch werden. Anzeigenkampagnen in Tageszeitungen und Billigangebote gehören vernünftigerweise nicht zum Alltag. Experimentiert wird dagegen eher mit Zugaben und Spielarten von Rabatten, z. B. die Taler-Aktionen im Nordrheinischen. Für bestimmte Umsätze erhält der Kunde in der Apotheke "Taler", wenn er mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt ebenfalls und wenn er gar aus einem anderen Stadtteil kommt, gibt's noch einen weiteren Taler. Hat er genug gesammelt, kann er sie in der Apotheke oder in anderen teilnehmenden Geschäften einlösen.
Mit Rabatten und Bonusmodellen werben auch Arzneiversender. Unter dem Namen "Apotheken mit Rabatt" macht eine "gemeinsame Initiative europäischer Apotheken" auf sich aufmerksam. Und die Gmünder Ersatzkasse schließt weitere Verträge mit ausländischen Versandapotheken. Das Barometer zeigt auf "veränderlich" ...
Peter Ditzel
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