- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 28/2004
- Ersatzkassen: ...
DAZ aktuell
Ersatzkassen: Hausarztmodell in Nord-Württemberg
Im Arzneibereich sollen die Mediziner Unterstützung für eine wirtschaftliche Verordnungsweise erhalten, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Beteiligten vom 1. Juli. Durch eine rationale Pharmakotherapie sowie durch kürzere Krankenhausaufenthalte werden Einsparungen erhofft, die die Mehrkosten, die durch die hausarztzentrierte Versorgung entstehen, refinanzieren sollen.
Erstattung von 40 Euro
Unter den beteiligten Ersatzkassen ist die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) mit Hauptsitz in Hamburg, bestätigte deren Sprecher Jörg Bodanowitz am 6. Juli auf Anfrage der Deutschen Apotheker Zeitung. Entgegen anderslautender Berichte wird durch das Modell jedoch die Praxisgebühr nicht abgeschafft. Die Patienten müssen sie entrichten, bekommen allerdings 40 Euro im Jahr von der DAK erstattet, was der Summe der quartalsweise gezahlten Gebühr entspricht.
Darüber hinaus laufen weitere Gespräche über Hausarztmodelle, bei denen sich die Kranken zuerst an ihren Hausarzt wenden müssen und ambulante fachärztliche Behandlungen in der Regel nur auf dessen Überweisung zum Facharzt erhalten. So seien die Verhandlungen der DAK mit der KV Hessen gut verlaufen, so dass hier der Start des Projektes zum Jahresende angestrebt wird.
Wie Bodanowitz weiter sagte, werden die Hausarztmodelle wissenschaftlich begleitet. Bisher sei noch nie evaluiert worden, ob die Ziele in der Praxis erreicht werden, ob zum Beispiel Doppelverordnungen von Arzneimitteln reduziert werden können. Seinen Worten zufolge hat die Ersatzkasse im übrigen viel größere Erwartungen an die integrierte Versorgung mit ihren neuen Strukturen, die nachhaltiger wirkten als das Hausarztmodell, das nur ein Angebot unter weiteren darstelle.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.