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Prisma
Potenzielles Krebsmittel aus der Wüste
Die Idee, den langlebigen Kreosotbusch – er kann ein Alter von bis zu 11 000 Jahren erreichen – in der Tumortherapie einzusetzen, ist nicht ganz neu. In den 50er bis 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde er bereits als alternatives Krebsmedikament beworben. Allerdings stellte sich damals heraus, dass die "Darreichungsform", der so genannte Chaparall Tee, nephro- und hepatotoxische Eigenschaften besaß. Auch konnte die antitumorale Wirksamkeit letztendlich nicht belegt werden.
Terry Day von der Medical University of South Carolina ist dennoch davon überzeugt, dass die Pflanze krebshemmendes Potenzial besitzt. Für seine vor kurzem auf der 6th International Conference on Head and Neck Cancer vorgestellte Phase-I-Studie verwendete er eine aus dem Kreosotbusch isolierte Monosubstanz: Tetra-O-Methyl-nordihydroguarjaretsäure (M4N). Diese wurde direkt in den Tumor injiziert.
Bei den acht Studienteilnehmern, die an unheilbaren, inoperablen Tumoren im Hals- und Kopfbereich litten, konnte eine Verminderung der Tumorgröße festgestellt werden. Ein hepatotoxischer Effekt blieb aus. Die Ergebnisse lassen hoffen, allerdings ist die Notwendigkeit weiterer Studien mit einer größeren Anzahl von Teilnehmern unbestritten. cl
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