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- DAZ 35/2004
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Prisma
Fahndung nach Lymphom-Risiken
Beim Lymphdrüsenkrebs unterscheidet man den Morbus Hodgkin und die Non-Hodgkin-Lymphome. Letztere zählen zu den wenigen Krebsformen, bei denen sowohl die Erkrankungshäufigkeit als auch die Sterblichkeit in den letzten 20 Jahren stetig zugenommen hat. Diskutiert wird für diese Zunahme, ähnlich wie bei Allergien, die so genannte Hygiene-Hypothese, also eine unzureichende Auseinandersetzung mit Erregern in der frühen Kindheit, die zu einer Fehlentwicklung des Immunsystems führt.
In der Fallkontrollstudie wurden zwischen 1999 und 2003 mehr als 700 Patienten mit Lymphdrüsenkrebs mit 700 nicht erkrankten Menschen verglichen. In ausführlichen Interviews erfragten die Untersucher demographische Merkmale, Lebensstilfaktoren, medizinische Vorgeschichte und berufliche Umgebung und baten jeden Probanden um eine Blutprobe.
Erste Ergebnisse liegen mittlerweile vor. Sie weisen darauf hin, dass Lymphdrüsenkrebs tatsächlich mit mangelndem Training des Immunsystems in der Kindheit zu tun haben könnte. So war die Wahrscheinlichkeit, an einem Lymphom zu erkranken, bei Tierkontakten in der Kindheit vermindert (z. B. gegenüber Schafen, Ziegen, Kaninchen und Hasen). Das Erkrankungsrisiko war ebenfalls erniedrigt, wenn in der Kindheit Kinderkrankheiten durchgemacht wurden. Andere Indikatoren eines ländlichen Umfeldes und damit eines intensiven Erregerkontaktes blieben jedoch negativ. So zeigte sich z. B. keine Assoziation zum Konsum von Rohmilch. ral
Quelle: Pressemitteilung vom Deutschen Krebsforschungszentrum, 18.8.2004.
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