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GKV-Ausgaben: Glaeske attackiert KBV
Im August hatte die KBV ihre Analyse zum Mehrbedarf in der Arzneimittelversorgung vorgelegt (siehe DAZ Nr. 33/2004, S. 20). Die Ärzteschaft beklagte, die Sparvorgaben der Politik zwinge sie in einen "schwierigen Spagat zwischen Kostendruck und Sicherstellung einer optimalen Versorgung für den Patienten". Rund sechs Milliarden Euro zusätzlich wären für eine leitliniengerecht Versorgung notwendig.
Diese Behauptung kritisierte Glaeske im Rahmen einer Pressekonferenz der Gmünder Ersatzkasse am 19. September in Berlin. Die KBV setze bei ihren Berechnungen auf den Ist-Zustand der Versorgung auf, monierte er. Unberücksichtigt blieben die bestehenden Unwirtschaftlichkeiten, die Über- und Fehlversorgung. "Die KBV müsste den Ärzten endlich mal verdeutlichen, wo die Einsparpotenziale liegen", sagte Glaeske. Er ist der Überzeugung, dass ein großer Teil der eingeforderten sechs Milliarden Euro im System vorhanden ist: Erhebliche Rationalisierungsreserven könnten durch die vermehrte Verordnung von Generika, weniger Me-Too-Arzneimittel und einen überlegten Einsatz von neuen Medikamenten gehoben werden.
Sogar Ausgabenanstieg ist möglich
Für unwahrscheinlich hält das Sachverständigenratsmitglied das Szenario der KBV allerdings nicht: Wenn im kommenden Jahr der 16-prozentige Herstellerrabatt fällt, die Festbeträge noch nicht greifen und die Arbeit des Instituts für Wirtschaftlichkeit und Qualität im Gesundheitswesen noch nicht angelaufen ist, werden die Ausgaben tatsächlich wieder steigen, prognostiziert er. Mit ihren Behauptungen, so Glaeske weiter, nehme die KBV die Rechtfertigung für diese Entwicklung vorweg. Dies sei ein "durchsichtiges Manöver" gegenüber der Politik. "Die KBV macht Industriepolitik und keine Versorgungspolitik", prangerte der Pharmakologe an.
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