Prisma

Rifampicin als Hoffnung für Parkinsonpatienten

Das Antibiotikum Rifampicin hat im Labor vielversprechende Ergebnisse bei einem Parkinsonmodell gezeigt. Vorausgesetzt, die weiteren Forschungsarbeiten verlaufen positiv, könnte Parkinson damit künftig möglicherweise bereits direkt nach der Diagnosestellung gestoppt werden.

Ein entscheidender Schritt bei der Entwicklung von Parkinson ist die Ansammlung des Proteins Alpha-Synuclein in Form unlösbarer faseriger Ablagerungen. Diese Ablagerungen, die so genannten Lewy-Bodies, scheinen negative Auswirkungen auf die betroffenen Nervenzellen zu haben, der dahinter liegende pathogene Mechanismus ist noch nicht im Detail entschlüsselt. Wie auch immer er aussieht: Rifampicin, das normalerweise zur Behandlung von Tuberkulose oder Lepra eingesetzt wird, kann ihn offenbar stoppen.

Im Reagenzglas war das Antibiotikum in der Lage, die Bildung der Lewy-Bodies zu verhindern. Auch konnten bestehende Proteinablagerungen mithilfe von Rifampicin aufgelöst werden. Ob sich der Effekt auch im Tierversuch und in klinischen Studien zeigt, muss abgewartet werden. Wenn ja, könnte Rifampicin in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen, noch ist das allerdings reine Spekulation. ral

Quelle: Chemistry and Biology 11 (11), 1513 – 1521 (2004).

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.