Aus der Hochschule

Universität Marburg: Workshop Salbenherstellung

Die etwa 90 Studenten des Praktikums "Pharmazeutische Technologie" (7. Semester) der Universität Marburg nahmen außerplanmäßig an einem zweitägigen Workshop über Salbenherstellung teil. Dabei gab es drei drei Schwerpunkte: Rezeptur/Präformulierung, Defektur/Scaling-up und Abfüllung/Konfektionierung. Die Studenten durchliefen die Stationen nach dem Rotationsprinzip.

Jeder von uns fertigte eine individuelle Salbenrezeptur an und dokumentierte gleichzeitig am Computer die einzelnen Prozessschritte, eine Maßnahme, die wohl zukünftig für die Apothekenrezeptur obligatorisch sein wird. Für ein Scaling-up und die Auswahl geeigneter Prozessparameter ist eine solche Dokumentation sehr hilfreich. Im Großmaßstab stellten wir ein O/W-Emulsionsgel her. Die variablen Prozessparameter wie Temperatur, Druck, Drehzahl und Zeit und auch der Herstellungsablauf waren bereits vor Versuchsbeginn festgelegt. Nach Durchführung von In-Prozess- und Endkontrollen gelangte das Emulsionsgel zur Abfüllung und Konfektionierung. Hierfür standen Abfüllmaschinen ebenso wie ein Schweißgerät zum Verschließen von PE/PP-Tuben und diverse Packmittel zur Verfügung.

Auch wenn der Schwerpunkt der Tätigkeiten eines Apothekers (leider) nicht mehr bei der Herstellung von Arzneimitteln liegt, so wurden in diesem Workshop doch Möglichkeiten aufgezeigt, Individualrezepturen mit gesicherter Qualität wirtschaftlich anzufertigen. Eine Chance zur Kundenbindung besteht auch in einer apothekenspezifischen Kosmetik, die sogar zum zweiten wirtschaftlichen Standbein ausgebaut werden kann. Auch wenn Arzneimittel und Kosmetika unterschiedlichen gesetzlichen Herstellungsregeln unterliegen, wurde deutlich, dass ihr Herstellungsablauf sehr ähnlich ist.

Daniela Biermann

Quelle

Workshop am 17./18. November 2004, veranstaltet von WEPA Apothekenbedarf.

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