Ärzteschaft: OTC-Erstattung: Kinderärzte fordern Ausweitung bis 18

BERLIN (ks). Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (bvkj) sieht die Versorgung von Kindern und Jugendlichen durch das GMG gefährdet und hat daher erneut Änderungen gefordert. Die gesetzlichen Krankenkassen sollten nicht-verschreibungspflichtige Medikamente wieder bis zum 18. Lebensjahr erstatten, erklärte bvkj-Präsident Wolfram Hartmann am 14. April in Berlin.

"Etwa eine Million Jugendliche, die an Inhalationsallergien, Neurodermitis, Rheuma und anderen chronischen Erkrankungen leiden, könnten bald zu chronisch kranken Erwachsenen werden", warnte Hartmann. Dies sei zu befürchten, wenn ihre Eltern weiter selbst für Augentropfen, Nasensprays, systemische Antihistaminika, Pflegesalben und Schmerzmittel zahlen müssen. In Einzelfällen könnten auf die Eltern Mehrkosten zwischen 200 und 400 Euro pro Monat zukommen.

Gegen Betreuung in der Apotheke

Hartmann kritisierte auch, dass viele Eltern mit ihren Kindern direkt in die Apotheke gehen. "Apotheker sind nicht qualifiziert, die Betreuung von chronisch kranken Kindern zu übernehmen", so der dkjv-Präsident. Hartmann begrüßte den Vorstoß einiger Bundestagsabgeordneter zur Anhebung der Altersgrenze von 12 auf 18 Jahre. Unter anderem hatten sich der CSU-Gesundheitsexperte Wolfgang Zöller und die SPD-Politikerin Marlies Volkmer hierfür ausgesprochen.

Grüne: Ausnahmen statt Änderungen

Auch die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Biggi Bender hatte erklärt, über eine Änderung müsse man nachdenken. Das Bundesgesundheitsministerium will jedoch keine Gesetzesänderung vornehmen. Stattdessen soll der Gemeinsame Bundesausschuss gegebenenfalls weitere Ausnahmeregelungen beschließen.

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