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Risikostrukturausgleich: Gemeinsame Initiative für Morbi-RSA
Ohne die vom Gesetzgeber bereits 2001 beschlossene Ausrichtung des RSA am tatsächlichen Krankheitszustand der Versicherten werde sich der Wettbewerb weiter vorrangig um gut verdienende, gesunde Versicherte drehen, erklärten der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Hans Jürgen Ahrens, der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Eckart Fiedler, und der Vorstandsvorsitzende der KBV, Andreas Köhler. "Das kann niemand wollen." Jetzt seien Bund und Länder gefordert, die Verfahrensregelungen zügig zu verabschieden, die zur gesetzlich vorgesehenen Einführung des Morbi-RSA notwendig seien. Nur so könnten die Verbesserungen fristgerecht 2007 wirksam werden.
Kassen mit gesunden Alten im Vorteil
Derzeit findet im Rahmen des RSA der Finanzausgleich unter den Kassen nur nach bestimmten Strukturmerkmalen statt: Auf der Einnahmenseite werden die unterschiedlichen Grundlöhne bei den Kassen angeglichen, auf der Ausgabenseite werden die Merkmale Alter, Geschlecht und die Zahl der mitversicherten Familienangehörigen berücksichtigt. Besonders günstig fährt danach eine Kasse, die zwar viele ältere Versicherte hat, die aber überdurchschnittlich gesund sind. Im Nachteil sind die großen Versorgerkassen, die viele chronisch Kranke versichern. Der Morbi-RSA soll künftig die Durchschnittskosten einer Krankheit berücksichtigen.
Den Kranken in den Mittelpunkt stellen
Fiedler betonte, dass durch den Morbi-RSA der Wettbewerb unter den gesetzlichen Krankenkassen so ausgerichtet werde, dass Kassen im Wettbewerb erfolgreich sein könnten, wenn sie gemeinsam mit den Ärzten die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern. Damit rücke anstelle des Gesunden mit gutem Einkommen der Kranke in den Mittelpunkt.
Der Bundesverband der Betriebskrankenkassen hat kein Verständnis für die Aktion der beiden großen Krankenkassen und der KBV: "AOK, Barmer und die KBV provozieren aus purem Eigennutz leichtfertig eine Kostenexplosion, die mittelfristig zu steigenden Beiträgen für alle Versicherten führt. Die Großkassen und Ärzte, die sich für den Morbi-RSA einsetzen, sorgen lediglich für eine ausufernde Subventionsbürokratie, ohne dass die Versicherten besser medizinisch versorgt würden".
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