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Fehlverhalten im Thüringer Gesundheitswesen: Am häufigsten betrügen Physiothe
Der AOK-Verwaltungsratsvorsitzende Frank Spieth präsentierte am 8. Dezember in Erfurt die ersten Ergebnisse und Auswertungen des Projekts. Dabei betonte er, dass es der AOK nicht um die Vorverurteilung von Berufsgruppen und Verbänden gehe und auch nicht beabsichtigt sei, eine Jagd auf Betroffene zu eröffnen. "Uns geht es vor allem darum, Transparenz zu schaffen und als Anwalt unserer Versicherten aufklärend zu agieren", erklärte Spieth. Die Auswertung zeige, dass nicht hinter jedem Fall von Verdacht ein Betrug stecke. Aber auch wenn es sich nur um Einzelfälle handle, sei der finanzielle Schaden hoch und der immaterielle überhaupt nicht zu beziffern. Dies bringe oft ganze Branchen in Verruf.
Konzentration in einzelnen Bereichen
Von den 121 Hinweisen, die das AOK-Referat von Januar 2004 bis Oktober 2005 erhielt, betrafen die meisten die Abrechnung nicht erbrachter Leistungen (54). Beteiligt waren hier vor allem Physiotherapeuten (20), Ärzte (14) und Orthopädietechniker/ Sanitätshäuser (9). An zweiter Stelle steht mit 18 Verdachtsmomenten der Leistungsmissbrauch durch Manipulation oder Täuschung. Beteiligt waren hier vor allem Optiker (10). Damit nehmen diese beiden Arten rund 60 Prozent aller Verdachtsmomente ein. Zehn Hinweise betrafen Diebstahl und Manipulation von Verordnungsformularen, neun die Nichtweitergabe von Rabatten, drei Mal ging es um Medikamentenmissbrauch.
Schlupflöcher schließen
In 88 Fällen wurden die Ermittlungen abgeschlossen: Es wurden 18 Strafanzeigen gestellt und 35 Rückzahlungsvereinbarungen getroffen. Der im Berichtszeitraum ermittelte finanzielle Schaden für AOK und Versicherte beträgt 381.760 Euro. Spieth rief alle im Thüringer Gesundheitswesen Tätigen auf, in Zukunft enger bei der Aufdeckung von Abrechnungsbetrug und Korruption zusammenzuarbeiten und so die letzten Schlupflöcher zu schließen.
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