Prisma

Eiweiß macht Stress

Italienische Wissenschafter haben festgestellt, dass zwei Proteine der Auslöser für zahlreiche Formen von Stress sind. Die von ihnen identifizierten Proteine Mapk und Egr1 könnten beim Versuch, die dem Stress zugrunde liegenden Prozesse zu beeinflussen, künftig eine zentrale Rolle spielen.

Durch die Entdeckung der Proteine öffnen sich laut den Wissenschaftlern neue Therapieansätze für die Behandlung von Depressionen, Angstzuständen und Drogensucht. "Bisher hat man den molekularen Prozessen, die der Entstehung von Stress zugrunde liegen, nur wenig Beachtung geschenkt. Doch genau darin liegt ein zentraler Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Medikamente.

Durch die Identifizierung dieser Proteine können nun gezielt Wirkstoffe entwickelt werden, die die stressauslösenden Proteine angreifen", erklärte Studienleiter Francesco Di Blasi, der die Ergebnisse seiner Untersuchung in der Fachzeitschrift "Nature Neuroscience" publizieren konnte. Diese Medikamente, so seine Hoffnung, werden direkt auf die molekularen Prozesse einwirken, die für die stressbedingten Störungen verantwortlich sind und dadurch mit weniger Nebenwirkungen verbunden sein. Konkrete Verbindungen, die diese Anforderung erfüllen, existieren bislang allerdings noch nicht. ral

Quelle: Nature Neuroscience 8, 664 – 672 (2005).

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