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Prisma
Stimmverarbeitung ist geschlechtsspezifisch
Im Rahmen einer Studie lauschten zwölf männliche Probanden den Stimmen von Männern und Frauen, während gleichzeitig die jeweils aktivierten Hirnregionen mithilfe von Magnetresonanztomographie gemessen wurden. Hörten die Personen männliche Stimmen, wurden die typischen Hörregionen des Gehirns aktiviert. Waren dagegen weibliche Töne zu vernehmen, konnten verstärkt Reaktionen in Gebieten des Hinterkopfes verzeichnet werden. Die Forscher vermuten, dass Männer die weiblichen Stimmen über ihre Klangmelodie identifizieren, männliche hingegen über den Vergleich mit gespeicherten Erfahrungen, wie ihrer eigenen Stimme.
Die unterschiedliche Klangqualität der Sprechorgane wird auch im Zusammenhang mit akustischen Halluzinationen schizophrener Patienten diskutiert. Vermutlich durch spontane Aktivierungen des Gehirns werden dem Betroffenen Stimmen mit sich wiederholenden Botschaften vorgegaukelt. Dabei hören die Patienten häufiger männliche als weibliche Stimmen. Ursache dafür ist wahrscheinlich, dass die als sehr komplex geltende Frauenstimme schlechter vom Gehirn imitiert werden kann als männliche Töne. war
Quelle: NeuroImage, Online-Vorabpublikation, DOI:10.1016/j.neuroimage.2005.04.023.
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