Prisma

Hirnströme offenbaren den Sexualtrieb

Wissenschaftler vom Rambam Krankenhaus sowie vom Wissenschaftsinstitut Rambion in Haifa vertreten nach neuesten Untersuchungen die Meinung, dass es möglich ist, die sexuelle Stimulation auf Grund der Messung bestimmter Hirnströme und deren Veränderung sichtbar zu machen.

Die Untersuchungen fanden mit 14 Männern und 16 Frauen statt – alle gesund und nach eigenen Angaben sexuell aktiv. Die Wissenschaftler arbeiteten während ihrer Analysen mit einem Elektroenzephalogramm (EEG), mit dem sie die p300-Gehirnströme aufzeichneten, die nach 300 Millisekunden auf ein bestimmtes Ereignis folgen. Den Versuchspersonen wurden Kopfhörer aufgesetzt und anschließend verschiedene Videoclips vorgespielt, unter anderem Erotik-, Natur und Sportfilme, die allesamt eine Dauer von 40 Sekunden hatten.

Die Wissenschaftler untersuchten daraufhin die Reaktionen der Probanden auf die verschiedenen Videoclips. Sie stellten fest, dass sich bei den Erotikclips eine signifikant größere Herabsetzung der Schwingungsweite präsentierte als bei den anderen Videoclips. Als die Forscher anschließend noch die Testpersonen nach ihrem Grad der empfundenen Erregung zu den verschiedenen Clips befragten, ergaben sich eindeutige Übereinstimmungen mit den gemessenen Hirnströmen. Geschlechtsspezifische Divergenzen zwischen den Männern und Frauen konnten nicht verzeichnet werden.

Der Studienleiter Yoram Vardi gab zu verstehen, dass die Versuche natürlich nicht nur dem Erkenntniszuwachs dienen, sondern auch praktische Auswirkungen haben. So könnten z. B. Nebenwirkungen von Medikamenten auf die Libido oder die Effekte von Unfällen auf die sexuelle Stimulation durch den Test aufgedeckt werden. Dazu sei allerdings die Qualität der Untersuchung noch nicht sicher genug. ng

Quelle: www.newscientist.com, Meldung vom 25. 1. 2005

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